Basementjaxx – Sears

Die englischen Produzenten beweisen, dass ihnen keiner was vormacht, wenn es um ClllbniUSik geht, die aus der Reihe tanzt. Es ist ja nicht so, dass Felix Buxton und Simon Ratcliffe keine Ideen hätten. Sie haben sogar mehr als drei Dutzend dröge Dance-Produzenten zusammen. Doch in unserem Land, wo auf elektronischem Gebiet nur humorloses Gefrickel oder lineare Langeweile gefragt ist, stehen sie mit ihrem überkandidelten Stil auf verlorenem Posten. Selbst der Schmusekurs mit dem Gute-Laune-Ibiza-Party-Album CRAZV ITUI RADIO und der Tour im Vorprogramm von Robbie Williams hat daran nichts geändert. Zum Glück lassen Buxton und Ratcliffe das jetzt wieder und machen das, wofür man sie nur lieben kann. Im Vorjahr hatten sie Cyndi Lauper umgeben von Hühnergegacker auf den Schaukelstuhl verfrachtet, jetzt lassen sie Yoko Ono über ein Sotinenblumenfeld marschieren, womit sie sich hörbar gut identifizieren kann. Der Einsatz der Japanerin erfolgt in einer Phase, in der sich das Album verändert. Erst liefern die Jaxx Stoff ab, den man von ihnen erwarten kann. Ska und Santigold passen zusammen, aber Ähnliches hatten die Londoner früher schon im Programm. Dev Hynes, der Lightspeed Champion, schlüpft in die Rolle der Discodiva. Aber dann: der Auftritt von Yo Majesty, die zu Partikeln aus „Maniac“ von Michael Sembello abätzen. Eine erstaunlich besonnene Lisa Kekaula von den Bellrays, die sich inmitten von Klicks und Knacksen lüstern suhlt. Jazzsänger Jose James zusammen mit Schweinegitarre und mit einem Rap alter Schule. Die Jaxx stecken voller Überraschungen und zeigen, dass sie nach zehn Jahren Dauerparty locker Schritt halten können.