Howdy! Die falschen Gebrüder Ween schlachten die heilige Kuh des amerikanischen Musikbusiness: Country
Nashville, Tennessee. 1000 Jahre amerikanischer Musikgeschichte. Und Ween. Ween? Ja, dies ist der jüngste Coup des abseitigen Pop-Duos aus Pennsylvania: unbemerkt in Nashville einzufallen, eine Platte mit den gesammelten original Studio-Cracks aus der großen alten Zeit aufzunehmen und wieder zu verschwinden. Das Ergebnis, ’12 Golden Country Greats‘, hat zwar letztlich nur Stücke, ist dafür aber lupenreiner Country – mit dem gewissen Etwas. Dieses gewisse Etwas ist die spezielle Kauzigkeit von Ween – nie richtig ironisch, aber trotzdem so gebrochen, daß sie auch ohne Popularitätsverlust Heavy-Metal-Polkas spielen könnten. Dean Ween lacht: „Ja, mittlerweile können wir alles machen, das ist prima. Ein paar Leute werden zwar sicherlich von der Countryplatte befremdet sein, aber was soll’s. Wir werden auch wieder andere Platten machen.“ Wie zum Beispiel eine gewaltige Lärm-Orgie mit den japanischen Krach-Spezialisten Boredoms, die unter dem Projektnamen Z-Rock Hawaii dieser Tage erscheint oder einen extrem groovigen Remix für die große alte Dame Yoko Ono. Und die nächste reguläre Platte, die sie mit dem Tapedeck am Strand aufgenommen haben, ist auch schon fast fertig. Dean möchte mindestens zwei Platten pro Jahr machen. „Nicht eine und dann eine Single und ein Video. Das ist Dreck. Wir schreiben genug Songs, also sollten wir auch soviele Platten machen dürfen, wie wir wollen.“