Monostars – Neobagism

Wenn Tomte – sagen wir mal – die deutschen Oasis sein sollen oder wollen, dann sind Monostars die deutschen Pavement und Sebadoh und vielleicht auch ein bisschen Sonic Youth. Wie sich diese neuen Songs stoisch und störrisch ihren Weg durch das Album bahnen mittels präziser, zirkulierender Indie-Gitarren-Sachlichkeit. ist eine der angenehmeren Erscheinungen im Popjahr 2007. Aber Monostars aus München wollen nicht die deutschen irgendwas sein, sondern eine „gute Band“, wie Sänger/Bassist Norbert Graeser neulich in einem Interview verlautbaren ließ. Was man wahlweise als Olle-Kamellen-Statement werten kann, aber auch als eine durchaus verständliche prophylaktische Abwehrmöglichkeit des doofen „Nicht schlecht für eine deutsche Band“-Gelabers. Das fünfte Monostars-Album Neobagism – der Titel ist eine Anspielung auf eine friedensbewegte Aktion von John Lennon und Yoko Ono. bei denen die beiden bei Interviews in Sacken steckten bewegt sich textlich zwischen abstrakten, existenzophilosophischen Fragen und konkreten menschlichen Sehnsüchten. Die Liebe zum Beispiel, ein Thema, das im Pop entweder kitischig besungen oder deren Existenz mit Destruktionsabsichten aufs Heftigste negiert wird. Norbert Graeser aber darf am Ende von „Wenn du mich suchst“ zigmal die Worte „Ich liebe dich“ singen, ohne dass das irgendwie peinlich wirken würde. Wenn’s stimmt, darf man’s ja auch singen. Das ist die Liebe als Möglichkeit unter Kenntnis der verschiedenen Unmöglichkeiten der Liebe, Neobagism „verändert zwar die Welt nicht, aber vielleicht stellt man ja fest, dass die herrschende Wirklichkeit nicht die einzig denkbare ist“ (aus „Das einzige Denkbare“).

www.monostars.de