Sean Lennon – Into The Sun

Sean Lennon, Sohn von Beatle John und Yoko Ono, hätte es sich einfach machen können. So einfach wie sein Halbbruder Julian zum Beispiel: aussehen, wie der verstorbene Herr Papa, Lieder mit Badewannenhall-Stimme singen, auch wie der Herr Papa – nur nicht ganz so gut – und sich permanent darüber beklagen, was es doch, ach,für eine Bürde sei, mit dem Namen „Lennon“ auf diese Welt gekommen zu sein. Daß Sean gottseidank nicht Julian ist, hat er bereits mit seiner Band IMA bewiesen, mit der Yoko Ono vor ein paar Jahren ihr sagenhaftes Comeback-Album aufnahm. Aus eben jener Zeit stammen Seans Bindungen zu Yuka Honda (von Cibo Matto) und zum Beastie Boys-Label Grand Royal. INTO THE SUN ist Sean Lennons erste Platte – produziert von besagter Frau Honda, mit der Sean mittlerweile nicht nur das Aufnahmestudio sondern auch Tisch und Bett teilt, und erschienen auf Grand Royal. Dem jüngeren Lennon junior ist mit INTO THE SUN ein liebevolles LoFi-Post-Alternative-Rock-Album gelungen, das zum Grand Royal-Stall paßt wie die Faust aufs Auge. Ein Album, das sich im Erkunden unterschiedlichster Stilarten gefällt. Da wäre „Into The Sun“mit seinem japanischen Sunshine-Pop aus der Beat Box oder „Spaceship“ eine AlternaRock-Ballade, die noch am meisten nach Papa Lennon klingt. „Photosynthesis“, ein jazzy Instrumental mit Piano und Holzbläsern im Mittelpunkt, das Beach Boys-beeinfluRte „Queue“ oder die Country-Referenz „Part One Of The Cowboy Trilogy“. Sean Lennon ist mit 22 Jahren noch jung genug, um Gefallen am musikalischen Experiment zu finden. Und das ist gut so.