Zurück aus der Gruft
¿ Da stürmt eine Engländerin mit Karohemd, Lederkappe und DocMortens ins Büro und erledigt mit ihrer ersten Antwort die Batterien des Aufnahmegerätes: Warum mußten wir 13 Jahre auf ihr Album ,To Be Freed“ warten? ,^feo“, sagt Hazel O’Connor, ,das war so.“ Und dann erzählt sie: Von juristischen Streitereien mit ihrer ehemaligen Plattenfirma. Von Knebelverträgen, gekauften Falschaussagen, Erpressung durch Bandmitglieder. Hazel erzählt von den Tagen, an denen sie am Strand von L.A. für Touristen gesungen hat, um abends essen zu können. Von jenem Oktobertag, an dem ihr ein Arzt eröffnete, daß sie an Krebs erkrankt sei und Weihnachten nicht mehr erleben würde. Von ihrer Fehlgeburt, von den Depressionen und der Flucht nach Irland. r Und auf einmal wußte ich: Hazel, Du mußt einfach wieder Songs schreiben.‘ Und wovon handelt ihr neues Album? .Davon* sagt Hazel O’Connor. (nik) ¿ Als Bassist der legendären Damned schrieb er ein Kapitel Punk-Geschichte, seine Solo-Single .Wot‘ enterte 1982 die Hitparaden: das bis dato letzte Lebenszeichen von Ray Burns, alias Captain Sensible. Ein Kapitän im Vorruheslond? Keineswegs, denn mit seinem jüngsten Album ,The Universe Of Geoffrey Brown‘ liefert der heute 39jährige keine gewöhnliche Song-Kollektion, sondern gleich ein thematisch zusammenhängendes Pop-Opus ab. Titelheld Geoffrey ist ein Thatcher-geschädigter Staatsbeamte, der geheime Regierungsunterlagen über UrOs unter das Volk bringt und schließlich fliehen muß, um als freier Hippie in ebenso freier Wildbahn zu hausen: ein verschrobenes Pop-Art-Märchen der britischen Art. Derartige Konzeptalben waren in den späten Sechzigern en vogue, und genau dort – wenn auch hochmodern produziert — ist des Captains Spätwerk musikalisch angesiedelt (Kritik S. 68).