Zurück aus der Gruft


Sie hatte die Nose voll, immer nur mit einem Titel in Verbindung gebracht zu werden; „Sittin‘ In The Dark“. Denn eigentlich, so Carolyne Mas, „bestand dieses Ding live nur aus ewigen Gitarrensoli, um meiner Stimme eine Verschnaufpause zu gönnen.‘ ,Reason Street“, das aktuelle Album der New Yorker Sängerin, die heute in Bremen lebt, markiert nun die längst Überfällige Umorientierung. Früher haßte sie den Begriff Singer/Songwriter. Heute darf man sie lokker in einem Atemzug mit Joni Mitchell und Suzanne Vega nennen.

Jch diesmal viel mehr an Songs und Gesang gearbeitet.‘ Erloubt ist dabei, was Carolyne gefällt: ein Riesenspektrum an Einflüssen und Emotionen. „Wenn ich früher erst losrockte und dann aksutisch spielte, fragte man mich immer, was ich denn nun sein wolle: Melanie oder Joan Jett. * Mas war immer Mas. Nur heute ist sie noch maßloser im Ausleben ihrer Vorlieben, (dk) ¿ Die englische Presse nennt sie ruckblilckend ehrfurchtsvoll die „Godfothers of House“. Heaven 17 haben in den Achtzigern mit überzeugendsten bewiesen, doß auch Computer tanzen können, wenn man sie richtig programmiert. Und soviel hoben auch neuzeitliche Dancefloor-Drahtzieher verstanden. Was log da näher ols die unwiderstehliche Elektronik-Hymane »Temptation* des Trios lan Crag-Marsh/Martyn Ware/Glenn Gregory mit ein paar Neunziger-Bleeps aufzupäppeln. Hat das Original natürlich nicht notig, aber manchmal heiligt der Zweck die Mittel, Zu Ehren der Vorväter wurden nach dem Remix-Erfolg auf der Compüafion .Higher and Higher“ Heavens 17’s Pop-Perlen im Urzustand zusammengestellt. Der Vergleich sagt alles. Martyn Ware dazu: 0 Wir hatten nicht den blassesten Schimmer, was und wie wir es gemocht haben, aber es war auf jeden Fall neu und aufregend, und klang wie niemand anders. ‚ Eben.