Die große diesjährige Welttournee von Yes rollt. In der zweiten Novemberhälfte tourt die Band auch durch Deutschland. Als Vorspeise zu diesem Ereignis bringt der Musik Express die Bilder auf diesen zwei Seiten aufgenommen von Helmut Werb im Madison Square Garden in New York, wo Yes kürzlich eines der ersten Konzerte im Rahmen ihrer ’77-Mammuttour gaben. Der knapp zweistündige Auftritt in New York war arm an optischen Sensationen und reich an musikalischer Präzision und Qualität. Laser fehlten ebenso wie Rauchbomben, und das Bühnenbild wirkte im Vergleich zu früheren Aufbauten eher bescheiden. Die gruppe selbst aber spielte nach Meinung vieler amerikanischer Kritiker geschlossener denn je; bei allen sechs Titeln und den nachfolgenden zwei Zugaben erlebten die Zuhörer in erster Linie fünf Musiker und nicht fünf von sich selbst zu sehr überzeugte Superstars. Zu diesem erfreulichen Eindruck trug vor allem Rick Wakeman bei, der sich in der Vergangenheit früher gerne als begnadeter Oberpriester im silbernen Nachtgewand präsentiert hatte. Wakeman, der erst während der Aufnahmen zum jüngsten Album „Going For The One“ zu Yes zurückkehrte, blieb zur Überraschung des Publikums diesmal im Schoß der Gruppe. Die US-Tournee von Yes – pro Konzert wurden zwischen 10.000 und 20.000 Zuschauer gezählt – war übrigens schon viele Wochen im voraus vollständig ausverkauft.
