Wolf Maahn – Köln, Luxor
Gleich bei seinen- ersten Soloauftritten mit einem kompletten Programm war Wolf Maahn erfolgreicher als in den sechs Jahren zuvor, als er in der zwar von der Kritik gelobten, aber vom Publikum eher ignorierten Food Band mitwirkte: Nach zwei ausverkauften Abenden im Luxor mußte Maahn, der zuletzt schon im Vorprogramm von Roxy Music angenehm überraschte, noch einen dritten Konzertabend anhängen; Ende Januar und Anfang Februar folgt eine bundesweite Tournee.
Englische Texte und Rhythm & ‚Blues scheinen derzeit für Maahn passe;. Das neue Konzept besteht aus frischen, rhythmischen Rockarrangements und deutschen Texten, die trotz ihrer scheinbaren Oberflächlichkeit parodistische Züge enthalten.
Unverkrampft wie bereits auf der LP DESERTEURE ging Maahn auch seine Auftritte an. Seine begrenzten stimmlichen Möglichkeiten setzte er, unterstützt durch die Sängerinnen Jane Palmer und Renate Otta, vorteilhaft ein. Die trotz der kurzen Probenzeit gut abgestimmte Band hatte einen angemessenen Freiraum für Soli. Gitarrist Axel Heuhecker überzeugte durch Spielfreude, Werner Kopal am Baß sorgte für einen treibenden Rhythmus.
Im letzten Drittel des Konzerts wurden selbst die hinteren Reihen des Publikums aktiviert, als Maahn und die „Deserteure“ bei einem 15minütigen Otis-Redding“- und James-Brown-Special ihre musikalischen Wurzeln deutlich werden ließen.
Trotz aller Orientierung am Soul der sechziger Jahre klang Maahns Musik keineswegs antiquiert. Vielmehr integrierte er live wie auch auf LP diverse Einflüsse populärer Musik zu einer eigenständigen und überwiegend tanzbaren Mischung.
Vier Zugaben rang das begeisterte Publikum der Band ab. Beim letzten Titel wurde das musikalische Potential der „Deserteure“ noch einmal besonders deutlich. In einer exzellenten Fassung präsentierten die Sieben den Fehlfarben-Hit „Es geht voran“. Voran geht es hoffentlich in diesem Jahr auch mit dieser hörenswerten Musik.