Wie Yoko Ono John Lennon eroberte


Leslie Anthony war sieben Jahre lang John Lennons Chauffeur. Jetzt erzählt er ME exklusiv über sein Leben mit John Lennon, seiner ersten Frau Cynthia und schildert seine Begegnung mit Yoko Ono. Wir veröffentlichen diese Story in zwei Teilen.

DIE TRENNUNG DER BEATLES BEANSPRUCHTE IM GRUNDE GENOMMEN NUR DREI WOCHEN. Drei Wochen, in denen Yoko versuchte, John zu erobern und die mit der Nacht endeten, in der sie definitiv zu ihm ins Bett stieg. Diese Begegnung zerstörte nicht nur die Ehe von John und Cynthia, sondern verursachte auch die Trennung der Beatles… Wer hätte je gedacht, dass diese kleine, langhaarige japanische Frau das alles fertigbringen würde? Ich erlebte alles mit eigenen Augen.

SIEBEN JAHRE LANG WAR ICH JOHNS STÄNDIGER CHAUFFEUR. Zur Zeit lebt er mit seiner Frau in Amerika, so dass ich gezwungen bin, mir einen anderen Job zu suchen. John beschäftigte mich damals hauptsächlich, weil George und er ganz unter dem Eindruck meiner Figur waren. Sie behaupteten, ich wäre der geborene „Bodyguard“. Ich war also Johns Beschützer, Chauffeur und anfangs musste ich ihn sogar vor den vielen Mädchen beschützen, die sein Haus umlagerten. Das gefiel mir zwar nicht, aber trotzdem verlief alles harmonisch. Bis Yoko kam. Da veränderte sich plötzlich alles.

Eine geschäftliche Begegnung

John begegnete ihr zum erstenmal auf einer Ausstellung. Wir gingen hin, weil John sich ‚Kunst‘ kaufen wollte. Er erwarb ein Ding von Eisendraht, das jeder hätte machen können, aber John blätterte dafür £ 600 auf den Tisch. Für £ 200 bekam er noch eine Plastikdose mit einem magischen Magneten. John sagte, das ist Kunst. Auch Yoko befand sich auf dieser Ausstellung.

Sie verschlag John mit ihren Augen und klammerte sich an ihn, als wäre er ein Magnet Sie bat ihn, ihr mit ihrer Ausstellung zu helfen. Das Schönste aber war, dass er anfangs überhaupt nichts von ihr wissen wollte. Doch sie war nicht mehr abzuhalten. Als John durch die Halle schlenderte, sprach sie mit ihrer, hohen Stimme immer auf ihn ein. Sie wollte ihn sogar im Plattenstudio besuchen. John aber sagte: „Sorry, das geht nicht. Wir haben zu viel zu tun.“ Aber sie liess sich nicht abschütteln. Ein paar Tage später erschien sie im Studio. Ich glaube, sie hatte sich damals gerade einen Namen mit einem Film gemacht, der nur nackte Hintern zeigte. John wusste nicht mehr, was er machen sollte. Sie lief ihm überall hinterher. Die Leute aus dem EMI-Studio machten Witze und John schimpfte in einem fort, doch sie blieb. Sie schrieb ihm Briefe, in denen sie um Geld bettelte, er sollte ihre Kunst-Projekte unterstützen. Schliesslich liess John sich erweichen. Als Cynthia einmal nicht zu Hause war, besuchte sie ihn. Sie nannten es eine rein geschäftliche Besprechung, doch Yoko verliess das Haus erst am nächsten Morgen. Nach dieser Begegnung liess John sie nicht mehr los.

Ein weisser Flügel

SIE UNTERSCHIED SICH VÖLLIG VON CYNTHIA. Cynthia war ein ruhiger, sauberer Typ, Yoko dachte nur an Sex. Komisch eigentlich, wenn man bedenkt, dass gerade John der Beatle ist, der überhaupt nicht sexy aussieht. Doch als er Yoko kennenlernte, war alles ganz anders. Bevor sie kam, führten wir ein ruhiges Leben. Es wurden z.B. nie Partys gegeben. Die Lennons wohnten mit ihrem Sohn Julian und Frau Powell, Cynthias Mutter, in einem Haus. Es gab dort auch einen Butler. Es war eine richtige Familie, für die John alles übrig hatte. Er ging völlig in seiner Arbeit auf und schloss sich des öfteren in seinem Studio ein, machte Texte und komponierte. Wir sahen ihn dann stundenlang nicht. Ich dachte immer, dass er und Cynthia glücklich miteinander waren. Sie besassen ein riesiges Schlafzimmer und dort befand sich ein grosses Bett. Das Haus war modern eingerichtet.

Als Yoko kam, wurde allerdings das eine und andere verändert. Sie sagte, sie hätte einige gute Ideen, wie z.B. einen halben Ofen, ein halbes Sofa und ein halbes Radio. Sie verstreute diese Dinge, sie nannte sie ‚Kunststücke‘, in einem Zimmer, das als Ausstellungsraum diente. John kaufte extra für dieses Zimmer einen weissen Flügel. In der Mitte des Raumes befand sich eine Treppe und darüber baumelte ein Vergrösserungsglas. Auf einem Zettel stand, man möchte durch das Glas sehen. Wenn man das tat, sah man eine tote Fliege, die an der Decke klebte. Yoko dachte sich all diese Sachen aus und John war damit zufrieden.

Tante Mimi, die Frau, bei der John aufwuchs, war mit Yokos Ideen überhaupt nicht einverstanden. Sie ging einmal, während John und Yoko weg waren in das Haus und erschrak sich fast zu Tode. Als sie die anstosserregenden Zeichnungen von John sah, war das einzigste, was sie sagte, nur: „MEIN GOTT, ICH MACHE MIR SORGEN UM JOHN“. In dem Zimmer über dem Kamin hing das riesige Nacktfoto von John und Yoko, das später als Plattentasche gebraucht wurde. Diese Platte wurde deshalb in vielen Ländern verboten. Die arme Tante Mimi war völlig durcheinander, als sie alles gesehen hatte und ich fühlte mich, ehrlich gesagt, auf einmal nicht, mehr so gut.

Selbstmord

YOKO WOLLTE FÜR NIEMANDEN EIN GEHEIMNIS SEIN. SIE LIEF DESHALB IMMER NACKT DURCH DAS HAUS UND DAS WAR NICHT GERADE EIN SCHÖNER ANBLICK. John mochte nicht, wenn Frauen einen BH trugen, aber ich muss zugeben, sie hätte besser einen tragen sollen. John war schon immer leicht zu beeinflussen und sie setzte immer wieder ihren Willen durch. Sie brauchte nicht einmal die erste Nacht um ihn zu kämpfen und es kostete sie kaum Zeit, ihn davon zu überzeugen, sich von Cynthia scheiden zu lassen. John war immer ein jungenhafter Typ, früher gingen wir oft zusammen aus. Nach Yoko veränderte sich das. Als er geschieden war, lud Cynthia einmal John ein, ohne Hintergedanken. Sie wollte lediglich, dass er einmal seinen Sohn wiedersah. Er war erst eine halbe Stunde dort, als er plötzlich ganz aufgeregt gelaufen kam. „Schnell,“ rief er, „beeil dich. Wir gehen. Das Idiotische Weib hat einen Selbstmordversuch unternommen!“ Der Butler hatte ihn angerufen und erzählt, dass Yoko irgendetwas eingenommen hätte. Wir nahmen kein Risiko und fuhren schnell zurück. YOKO LAG IM BETT UND SIE SAH SO AUS, ALS WÜRDE SIE STERBEN. NACH DIESEM DRAMA BESUCHTE JOHN SEINE EX-FRAU CYNTHIA NIE WIEDER.