Wie sich Pantha du Prince in unsere Köpfe und Herzen gespielt hat


Seit mehr als 14 Jahren veröffentlicht Hendrik Weber als Pantha du Prince. In dieser Zeit hat er die Clubszene subtil geprägt.

Bei Freunden elektronischer Musik hat er längst einen Ehrenplatz in den Plattenschränken und Plattenkoffern, aber man kann sich kaum erinnern, wie und wann genau er sich etabliert hat, wann er angekommen ist unter den festen Größen, ohne ein ganz Großer sein zu wollen: Hendrik Weber aka Pantha du Prince.

Weber war nie das Zentrum einer Szene, nie der Soundgeber für ein bestimmten Club, nie die eine Figur, um die sich alle drehen (anders als beispielsweise Ricardo Villalobos, DJ Koze oder Ellen Allien). Weber ist einfach ein verlässlicher Garant für außergewöhnlich gute Musik.

Seit mehr als 14 Jahren veröffentlicht Weber als Pantha du Prince – eine lange Zeit in der Welt der Musik. Damals war er noch beim Hamburger Label Dial. Bekannt wurde er dort mit deepen Technotracks, minimalistisch, treibend, aber immer mit einem Hauch von Melodie.

Letzteres prägte dann mit der Zeit immer mehr seine Musik, während der harte, clubbige, deutsche Technosound in den Hintergrund trat. Weber räumte der Melancholie einen Platz in seinem komplex gestrickten Klanggeflecht ein, er schaffte Raum für Emotionen. Diese Weiterentwicklung bescherte ihm seinen eigentlichen Durchbruch weit über die Clubszene hinaus, mit seinem 2010er Album „Black Noise“.

Der zweite Grund, warum man das Gefühl nicht los wird, dass Weber eine Konstante in der elektronischen Musik ist: Seine Musik ist im besten Sinne zeitlos, sie wird schlicht und einfach nicht alt. Das gilt mit Sicherheit für Klassiker wie „Saturn Strobe“ (2007), „Eisregen“ (2004) oder „Behind The Stars“ (2008), die jetzt noch immer so drückend und betörend klingen, wie damals. Es gilt aber auch für neuer Stücke, „Stick to My Side“ von 2010 oder „The Winter Hymn“ aus dem Jahr 2016.

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Seine neuere Musik basiert noch immer auf denselben Prinzipien wie seine frühen Technobanger: düstere Bässe, treibender Beat, allerlei Geklacker in den Mitten. Sie ist introvertiert im besten Sinne, nimmt den Hörer mit in eine andere Welt. Nicht umsonst schreiben Menschen immer wieder in Youtube-Kommentaren davon, dass sie diese Musik auf einem Trip gehört haben und das ein unfassbares Erlebnis war. Aber auch ohne Drogen kann einen Pantha du Prince einigermaßen problemlos in ein Paralleluniversum katapultieren, in dem man die triste Realität des immergleichen Alltags vergisst. Ein Feuerwerk für Synästhetiker.

Zugleich eignen sich Webers neuere Platten deutlich besser als die ersten beiden Alben auch fürs Wohnzimmer. „Black Noise“ wurde massiv angeschoben von einem Sturm der positiven Kritiken. Das neueste Album „The Triad“ bestätigte weitestgehend die Lobeshymnen. Zuletzt arbeitete Weber wieder vermehrt mit analogen Instrumenten und mehreren Musikern, stellte also den Livecharakter wieder mehr in den Vordergrund.

Das spiegelt sich auch in seinen Livesets wider, in denen er recht problemlos den Spagat zwischen Livemusik und Club schafft. Wer sich davon überzeugen will, Pantha du Prince spielt am 9. September unterstützt von Andy Butler (Hercules & Love Affair) und Olugbenga (Metronomy) in Das Bett, Frankfurt. Tickets gibt es hier: https://krasserstoff.com/event/105045 Mehr Infos auch bei Facebook: https://www.facebook.com/events/808310519305648/