WHAT BECAME OF THE LIKELY LADS?


ETABLIERT

KASABIAN

Im UK avancierte die Band aus Leicester trotz ständig neuer Ausrichtungen zu Headlinern der größten Festivals. In Deutschland hält man sie immer noch für Hohlköpfe, die verzweifelt die Nähe zu den Gallaghers suchen.

FOALS

Sind nach drei ziemlich unterschiedlichen, aber gleichbleibend erfolgreichen Alben heute eine sehr einflussreiche Band für die aktuelle Generation Indie-Kids. Ihr drittes Album HOLY FIRE knackte sogar die US-Billboardcharts.

EDITORS

Wer als Britband zu jedem neuen Album Titelblätter deutscher Musikmagazine ziert, der hat es durchaus geschafft. Beim 2009er-Elektro-Pop-Exkurs IN THIS LIGHT AND ON THIS EVENING starrte Sänger Tom Smith vom ME, anlässlich des kürzlich erschienenen THE WEIGHT OF YOUR LOVE begegnete einem die Band auf der „Visions“.

THE VIEW

Vor Kurzem veröffentlichten die Schotten ihre erste Best-of-Compilation, SE-VEN YEAR SETLIST. Sieben Jahre? Klingt nach schnellem Eincashen vor dem nahen Ende. Aber eigentlich steht die Band ganz gut da – drei ihrer vier Alben erreichten die Top Ten im UK, wo das Quartett um Kyle Falconer immer noch auf den großen Festivalbühnen spielt.

THE HORRORS

Die Band, die zunächst nur aus aufmerksamkeitsheischenden Riesenfrisuren und albernem Gothic-Punk bestand, machte eine erstaunliche Entwicklung hin zu Neo-Psychedelia und Shoegaze durch – und wurde dafür belohnt: Mit ihrem dritten Album SKYING gelang der große Sprung in die Top 5 der UK-Charts. Aussichten: bestens.

THE MACCABEES

Langsam, aber beständig entwickelten sich die Londoner um Posterboy Orlando Weeks zur festen Indie-Rock-Größe: Mit GIVEN TO THE WILD erreichten sie 2012 erstmals die britischen Top Ten und auch die Fans vom Festland, die die undankbaren Frühnachmittags-Festivalslots der Band besuchen, werden immer mehr.

THE WOMBATS

Mit „Moving To New York“,“Backfire At The Disco“,“Kill The Director“ und vor allem „Let’s Dance To Joy Division“ wartete das Debüt der Liverpudlians 2007 mit vier fetten Hits auf. Ihr zweites Album schaffte es 2011 im UK auf Platz drei, in Deutschland sogar auf die 23 und ihren Platz in der Pop-Abteilung des „Museum Of Liverpool“ haben sie sicher.

MACHEN ERST MAL WEITER

THE FUTUREHEADS

Die bereits 2000 gegründete Gruppe aus Sunderland gehörte mit ihrem Debüt 2004 zur Avantgarde der Szene. Der „NME“ kürte ihr Cover von Kate Bushs 80er-Klassiker „Hounds Of Love“ zur Single des Jahres 2005. Nach dem komplizierten Zweitling NEWS AND TRIBUTES büßte die Band einiges an Aufmerksamkeit ein, machte allerdings unbeirrt weiter und veröffentlichte 2012 ein -Stichwort: kommerzieller Selbstmord – A-cappella-Album, RANT.

ART BRUT

Bekamen zu ihrem Debüt BANG BANG ROCK & ROLL (Platte des Monats im ME) 2005 eine Coverstory vom deutschen „Rolling Stone“ – in dessen Ausgabe vom Juli 2013 befand sich eine Tourreportage mit Art Brut, die sich die Frage stellt, wie man eine Ochsentour Jahre nach dem einstigen Ruhm übersteht.

THE RIFLES

Erste Risse erlitten die Londoner, als vor den Aufnahmen zu ihrem dritten Album Schlagzeuger und Bassist ausstiegen. Das in Neubesetzung eingespielte FREEDOM RUN erreichte 2011 immerhin Platz 37 in England. Im Mai 2013 gab die Band bekannt, Album Nummer vier wieder im Original-Line-up aufzunehmen.

THE PIGEON DETECTIVES

Das Debüt der Band aus Leeds wurde 2007 im UK mit Platin ausgezeichnet und warf drei Top-20-Hits ab. Es folgten drei Alben, die fast beispiellos leidenschaftlich von der Kritik zerrissen wurden. Was muss diese Gruppe für Nerven haben.

THE FRATELLIS

Das Debüt der Schotten, COSTELLO MUSIC, ging seit seiner Veröffentlichung 2006 mehr als eine Million Mal über britische Ladentheken. Der Nachfolger HERE WE STAND erzielte 2008 nur noch ein Zehntel dieser Verkäufe. Danach gingen die Bandmitglieder getrennte Wege, bis sie sich 2012 wieder zusammentaten. Im September soll das Comeback WE NEED MEDICINE erscheinen.

HARD-FI

Der Massenappeal ihres Debüts STARS OF CCTV machte die Band aus Staines 2005 zu einer Art Robbie Williams als Band. Nachfolger ONCE UPON A TIME IN THE WEST wurde ihr dann -besonders dessen aufdringlich unaufdringliches Artwork -um die Ohren gehauen und das dritte Album KILLER SOUNDS wurde seinem Titel wirklich nicht gerecht.

MYSTERY JETS

Auf fünf Alben hat es die psychedelisch angehauchte Band um Sänger Blaine Harrison und seinen Vater Henry bislang gebracht. Die Greatest Hits steht noch aus, aber immerhin hieß auf ihrem letzten Album RADLANDS ein Song so.

LOS CAMPESINOS!

Das walisische Spaßseptett – alle Mitglieder heißen mit Nachnamen Campesinos! – war in den Jahren 2007 bis 2011 ziemlich produktiv: vier Alben und zwei EPs erschienen. Ihr letztes Album HELLO SADNESS fuhr der Band 2011 sogar ihre bisher höchste UK-Chartsnotierung ein: allerdings auch nur Platz 43. Kürzlich hat die Band mit den Aufnahmen zur nächsten Platte begonnen.

GETRENNT

THE LIBERTINES

Nach umjubelten Reunionshows auf britischem Boden im Sommer 2010 stellte die Band ihre Aktivitäten wieder ein. 2012 äußerten sich Carl Barât und Pete Doherty allerdings optimistisch über eine gemeinsame Zukunft.

DIRTY PRETTY THINGS

Das als nationalistisch ausgelegte „Tired Of England“ brach dem Libs-Spin-off das Genick. Das zugehörige Album ROMANCE AT SHORT NOTICE erreichte 2008 in England nur noch Platz 35 (der mit Gold ausgezeichnete Vorgänger stand in den Top 3!). Ein halbes Jahr danach gab die Band ihr letztes Konzert.

LITTLE MAN TATE

Hätten mal beim Musikexpress Style Award spielen sollen, sagten dann in letzter Sekunde mit fadenscheiniger Begründung ab. Gott ließ Gerechtigkeit walten und die Karriere der Sheffielder mit deren zweitem Album – 2008 Platz 80 im UK – gegen die Wand fahren. Ein Jahr später wurde der Split verkündet.

THE DEAD 60S

Fünf UK-Top-40-Singles wurden aus dem Debüt der Liverpooler Indie-Ska-Band ausgekoppelt. 2007 erschien sogar eine limitierte Fred-Perry-Jacke im Dead-60s-Design. Aus irgendeinem Grund wurde ihr zweites Album dann nie in England veröffentlicht. 2008 trennte sich die Band.

THE LONG BLONDES

In den Neunzigern wäre Sängerin Kate Jackson eine Pop-Ikone vom Ausmaß Justine Frischmanns geworden, Songwriter Dorian Cox zu einem zweiten Bernard Butler. In den Nullern kamen sie mit ihrer Band unter die Räder. Nach zwei vor allem von Kritikererfolg gesegneten Alben erlitt Cox 2008 einen Schlaganfall, der das Ende der Gruppe einläutete.

THE RAKES

Mit Hits wie „22 Grand Job“ und „Strasbourg“ war die Band um den charismatischen Alan Donohoe 2005 auf allen Indie-Tanzböden präsent. Vier Jahre später trennten sich die Londoner – angeblich, weil sie nicht mehr 100 Prozent ihrer Kraft in jedes Konzert stecken konnten. Dass ihr drittes Album KLANG nur noch Platz 109 im UK erreichte, hatte sicher nichts mit dem Split zu tun.

THE RASCALS

Die Band um den Popstar in spe Miles Kane existierte gerade mal zwei Jahre, von 2007 bis 2009. Ihr Album RASCALIZE stand 2008 nur eine Woche in den UK-Charts – auf Platz 100. Eine erstaunliche Pleite, zumal Kane zwei Monate davor mit Alex Turner als The Last Shadow Puppets Rang eins erreichte.

THE MUSIC

Die Madchester-Revivalisten aus Leeds mit dem unwahrscheinlichsten aller Namen brachte es immerhin auf eine Best-of-Compilation, SINGLES AND EPS: 2001-2005, die im Jahr der Trennung der Band 2011 aber auch niemanden mehr in den Plattenladen lockte.

MILBURN

Das große Verdienst der Sheffielder ist es wohl, als Steigbügel für eine Band aus der Nachbarschaft namens Arctic Monkeys gedient zu haben. Diese luden sie 2005 ins Vorprogramm ihrer Tour. Im Jahr darauf brachen die Monkeys im UK den Rekord der größten Erstwochenverkäufe für ein Debütalbum und Milburn strandeten mit ihrem Einstandswerk auf Platz 32. Nach einem weiteren Flop war es vorbei. Sänger/Gitarrist Louis Carnall stieg daraufh in bei der Band von Ex-Monkey Andy Nicholson, den Lords Of Flatbush, ein.

¡FORWARD, RUSSIA!

Nach zwei mäßig erfolgreichen Alben war 2008 Schluss für die Band aus Leeds. Gitarrist Whiskas schloss sich Duels an. Im März 2013 meldete die Gruppe einen Twitter-Account an.

DOGS

Die Londoner tourten zwar mit Paul Weller und Razorlight, brachten es aber nur auf zwei annähernd erfolglose Alben und zwei EPs, die sie ohne Label und Promo-Agentur veröffentlichten, bis sie sich 2011 auflösten.

UNSICHERE ZUKUNFT

THE LAST SHADOW PUPPETS

Das Projekt des damals superbekannten Arctic Monkey Alex Turner und des damals noch eher unbekannten Miles Kane förderte 2008 ein Nr.-1-Album zutage. Beide Parteien haben seither immer wieder Interesse an einer Fortsetzung der Zusammenarbeit bekundet.

KAISER CHIEFS

Nach zwei gefloppten Alben und einer Best-of stieg Mastermind Nick Hodgson aus. Die nun kopflose Band springt vorerst weiter über Festivalbühnen und macht „Whoooooaaa“ und „Rubyrubyrubyrubyyy“, als wäre nichts geschehen.

BLOC PARTY

Nach einer längeren Auszeit, die Sänger Kele Okereke für Solo-Ausflüge auf den Dancefloor nutzte, kehrte die Band 2012 mit der verkrampften Rock-Rückbesinnung FOUR zurück. Im August 2013 erscheint nun noch die EP „The Nextwave Sessions“. Danach wollen die Londoner erneute eine Auszeit unbestimmter Dauer nehmen.

MAXÏMO PARK

2012 kehrte die Gruppe aus Newcastle nach dem gefloppten, etwas experimentellen QUICKEN THE HEART auf THE NATIONAL HEALTH zum energetischen Rock ihrer Anfangstage zurück -etwas zu gewollt und ohne viel Neues zu sagen zu haben. Und wer nichts zu sagen hat, dem wird auch nicht zugehört.

THE KOOKS

Verhielten sich zur Szene wie die Bay City Rollers zum Glamrock. Nach einem europaweit Radios mit Hits versorgenden Debüt gingen der Band aus Brighton bereits auf dem Nachfolger KONK die Ideen aus. JUNK OF THE HEART erreichte 2011 diverse Top Tens, hatte aber keine Langzeitwirkung.

THE ENEMY

Ihr Debüt WE’LL LIVE AND DIE IN THESE TOWNS ging 2007 direkt auf Platz eins in England und warf mit „Away From Here“ einen der Indie-Disco-Hits der Saison ab. Das zweite Album der Band um Großmaul Tom Clarke konnte die hohen Erwartungen nicht erfüllen, mit dem dritten musste sie sich von den großen Bühnen verabschieden.

RAZORLIGHT

2006 sah es so aus, als wäre die Band um Narziss Johnny Borrell auf dem Sprung, die größte Europas zu werden. Ihr MOR-Rock wie „America“ eroberte alle Playlisten. SLIPWAY FIRES war 2008 dann aber wohl selbst größten Softrock-Fans zu glatt. Razorlights letzte Single „Hostage Of Love“ chartete in nur einem Land – Deutschland. Borrells Solodebüt BORRELL 1 ist soeben erschienen.

YOUNG KNIVES

Ihr Debüt war 2007 für den Mercury Prize nominiert, das zweite Album kam im UK nur auf Platz 80 und das dritte mussten sie per Kickstarter finanzieren.

THE OTHERS

Das „Q“-Magazin beschimpfte ihr Debütalbum als eine der schlechtesten Platten des Jahres 2005. Zuletzt spielten sie Ende Juni auf einer Nebenbühne des Glastonbury-Festivals um 11.30 Uhr.

NEW YOUNG PONY CLUB

Nach einem üblen Platz 161 im UK für das zweite Album der Londoner, THE OPTIMIST, bleibt zu hoffen, dass sich die Londoner ihren Optimismus bewahren.

VERSCHWUNDEN

THE PADDINGTONS

Von Oasis-Entdecker Alan McGee gesignt, von Oasis-Produzent Owen Morris produziert, von Pete Doherty in den Himmel gelobt -und dann ist doch nicht viel passiert. Zuletzt erschien vor drei Jahren eine EP, „The Lady Boy Tapes“.

DUELS

Nach zwei gelobten, aber überschaubar erfolgreichen Alben dümpelt die Band aus Leeds seit fünf Jahren vor sich hin.

THE AUTOMATIC

Bereits das dritte Album des Waliser One-Hit-Wonders („Monster“, 2006) erreichte keine Hitlisten mehr.

THE ZUTONS

Haben seit fünf Jahren kein Album mehr herausgebracht, der Bassist spielt jetzt bei Noel Gallagher. Durch die Tantiemen des Mark Ronson/Amy Winehouse-Covers ihres „Valerie“ dürfte die Band aber immer noch okay verdienen.

THE CHAVS

Die 2004 gegründete „Supergroup“ aus Carl Barât, Tim Burgess, Martin Duffy (Primal Scream) und Andy Burrows (Ex-Razorlight, jetzt We Are Scientists) hat immer noch nichts veröffentlicht.

YETI

Libertines-Bassist John Hassall gründete die Psychedelic-Rockband 2004 und supportete bald darauf Oasis und die Foo Fighters live. Als vier Jahre später ihr Debüt erschien, juckte das keinen.