Wetten, Nass?


Und die Bibel hat dach recht: Die deutsche indie-Band lüftet das letzte Geheimnis der Heiligen Schrift: Vier Männer laufen auf dem Wasser.

Die Anspannung schreibt ihnen tiefe Furchen in das Gesicht – die vier Psycho-Folker aus den K-Städten (Köln, Kleve, Krefeld und Karl Marx-Stadt) sammeln ihre ganze Konzentration für den Rekordversuch, den Blick starr auf die glatte Wasseroberfläche gerichtet, über die sie in wenigen Sekunden ohne Hilfsmittel schreiten wollen.

„Wetten, daß es wieder ein Wetten-Nass wird?“ orakelte kurz zuvor noch Sänger/Gitarrist Markus Jansen mit krächzender Stimme. Die Band steckt gerade mitten in ihrer 40-Städte-Tournee (aktuelle EP: „The Waltz“) und ist stark vergrippt. Dennoch sind sie absolut sicher, daß ihr biblischer Balance-Act heute nicht ins Wasser fallen wird. Einmal, in den heißen Schwefelquellen von Saturnia (Italien) hatte es (leider ohne Zeugen) schon geklappt:

„Das Wasser war so heiß, daß wir Angst hallen, uns zu verbrennen. Da blieben wir automalisch oben“.

28 Grad zeigt das Thermometer hier am Pool, wie unser Foto beweist, fast heiß genug: Tatsächlich geht „M.“ („M. — das ist der Meier‘ in uns allen“) vier Schritte weit über das Wasser, doch einen Augenblick später steht es ihnen schon bis zum Halse. „Scheiße“, gurgelt Markus und spuckt den Rest seines Hustenbonbons in das nicht tragfähige Wasser, „ich wußte, daß wir mit diesem Band-Namen eines Tages baden gehen werden.“