Unsicher wegen Macklemore: Zentralrat der Juden spricht Deichbrand-Warnung aus

„Die Einladung sendet ein ernüchterndes Signal: Antisemitismus ist auf der großen Bühne erwünscht“, so der Zentralrat der Juden.


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Beim diesjährigen Deichbrand Festival soll als ein Headliner Macklemore auftreten – aufgrund von Äußerungen und Songs des US-Rappers schätzt der Zentralrat der Juden das Open Air deshalb als einen unsicheren Ort für Jüdinnen und Juden ein.

Vom 17. bis 20. Juli wird das jährlich stattfindende Festival in der Nähe von Cuxhaven an den Start gehen. In der Regel werden dort um die 60.000 Musikbegeisterte erwartet. 2025 sind unter anderem Auftritte von K.I.Z, Kontra K, Deichkind, Ski Aggu, Paula Hartmann und eben auch Macklemore geplant. Der 41-jährige Rapper aus Kent, Washington, wird gar als Hauptact für den Event genannt.

„Beim Rapper Macklemore trifft Popkultur auf Antisemitismus“

Doch Macklemore, der bürgerlich Benjamin „Ben“ Hammond Haggerty heißt, ist aufgrund seiner politischen Positionierung umstritten. Beständig meldete er sich israelfeindlich zu Wort und mit „Hind’s Hall“ und „Hind’s Hall 2“ veröffentlichte er zwei pro-palästinensische Songs, bei denen jedoch eine tiefergehende Kontextualisierung fehlte. Der Zentralrat der Juden hat nun öffentlich erklärt, dass sie den US-Artist als jemanden wahrnehmen, der „Propaganda“ betreiben würde, so gibt es die „Nordsee-Zeitung“ wieder. Dass Macklemore beim Deichbrand spielen dürfe, wäre ihrer Meinung nach fatal, denn: „Die Einladung sendet ein ernüchterndes Signal: Antisemitismus ist auf der großen Bühne erwünscht.“

Der Zentralrat der Juden formuliert es laut „Nordsee-Zeitung“ noch drastischer: „Das Deichbrand-Festival ist daher für Juden kein sicherer Ort mehr.“ Und weiter: „Beim Rapper Macklemore trifft Popkultur auf Antisemitismus“, so ein Vertreter des Rates. Man wäre der Überzeugung, dass der Rapper den Holocaust verharmlose und dafür auch noch unkritisch zelebriert werden würde.

So reagiert die Festival-Veranstaltenden

Laut „Bild“ haben die Deichbrand-Veranstalter:innen zu den Vorwürfen, mit Macklemore einem Antisemiten eine Bühne zu bieten, zu sagen: „Diskriminierung, darunter Antisemitismus, Rassismus, Sexismus (…), tolerieren wir nicht.“ Man würde sich nun mit der Kritik, die man sehr ernst nehmen würde, weiter auseinandersetzen.