Was ist eigentlich mit… Indie-Teleshopping?
Woher kam es, dieses zweiteilige Video, in dem die Kölner Indiehelden Locas In Love zu Gast in der trashigen Home-Order-Show „Rock-Shop“ ihr neues Album Winter anpreisen? „Was soll das denn?“, tönt es aus dem einen Ende der ME-Büros. „Wie verzeifelt müssen die denn sein: wehklagt es aus dem anderen. Und in der Mitte dazwischen: reasonable doubt. Das muss doch ein Scherz, eine superinszenierte Mediensatire sein. Denn die verkaufen da nicht nur ihre Platte, sondern auch selbstgebackene Kekssortimente und T-Shirts, die von einem älteren Paarsog. Top-Models, durch deren Beine unentwegt ein kleiner Hund trapst, vorgeführt werden. Dann noch die gebührenpflichtige Bestellnummer: Seit Tagen hei ßt es unter dieser nur „Leider sind momentan alle unsere Leitungen belegt Bitte uersuchen sie es später noch einmal!“ Ein Tuten, dann ewige Stille. Nummern dieser Art fesseln einen doch mit der Warteschleife! Und kein eingeblendetes Senderlogo? Wir fragen nach! Fake oder keiner? Sänger Björn Sonnenberg schmunzelnd: „In der dritten Klasse habe ich Sendungen wie. Der Preis ist heiß‘ und Teleshop‘ geliebt. Diese Art Fernsehen ist so außergewöhnlich genuin, temporeich und evoziert Wünsche, in dir, die du bis eben nicht hattest. Nach einer Maschine zur Herstellung uon Melonenbällchen etwa. Wir wollten das als Medium akzeptieren, ohne uns darüber lustig zu machen. Außerdem kennen wir da jemanden in leitender Position. Die Ambivalenz, ob das echt ist oder nicht, gehört dazu. Nach 60 Jahren Pop und Pop-Promo etwas zu schaffen, was die Leute dermaßen stutzig macht, ist eigentlich, was wir damiterreichen wollten. Aber die meisten wissen schon, ob das real ist. Und wenn du jetzt dein Aufnahmegerätausmachst, sage ich dir auch die Wahrheit.“ Hat er getan. Danke!