Was Elon Musk mit Elton John, Musik und Moschusochsen gemeinsam hat
Lesen Sie jetzt die voraussichtlich einzige Kolumne des Jahres, in der Elon Musk und Manni Breuckmann vorkommen!

Haben Sie’s gehört – das Magazin „Groove“ ist eingestellt worden, aber die Redaktion macht jetzt weiter als „Verein für Technojournalismus“. Das ist sehr hübsch und ja auch nur konsequent, denn klar: die Vereinsmeierei ist immer ein Kennzeichen der Technoszene gewesen. Und bis heute ist es ja so – wer was werden will im Technojournalismus, kann ein Liedchen davon singen bzw. einem ein derbe going-forward Gabber-Anthem in die Synapsen ballern (oder wie man sagt … ich fürchte, mein Techno-lingo ist nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit) darüber, was es heißt, sich in drögen Lehrjahren als Praktikant und Volontärin fürs karge Zeilenhonorar der Lokalzeitung endlose Donnerstagabende bei den Jahreshauptversammlungen der regionalen Technovereine um die tinnitusgepeinigten Ohren zu hauen.
Wenn sich der Rechenschaftsbericht vom Vorstand, knietief im MDMA-Kater, mal wieder gefühlt bis zur Afterhour hinzog … Meine Güte, denken Sie jetzt, so ein episches Intro, bis der mal den Beat droppt mit dem Technoverein-Gag! Aber warten Sie, einen hab’ ich noch: Es ist davon auszugehen, dass im Verein für Technojournalismus auch der ein oder andere Elektroautor zugange ist!
Huch! Dem geht’s ja nur ums Geld!
Haha! E-Auto/E-Autor – gut, ne? Kann man freilich nicht gendern, weil dann der Gag hin ist (übrigens: Kennen Sie den von der woken Grundschule? Die Zeichenlehrerin wird noch ganz kirre, weil die Kinder immer ihre Anspitzenden nicht im Mäppchen dabei haben!), aber dieser Spuk ist jetzt eh bald vorbei, wenn der virile Cis-Mann Friedrich Merz im Kanzler:i… pardon: Kanzleramt die Muckis spielen lässt, Schluss macht mit derlei Gutmenschen-Ideologien und sich wieder auf diejenigen konzentriert, die auch ein bissl Dividende im Portfolio generieren, hallihallo.
Tut mir übrigens leid, wenn ich Sie jetzt getriggert habe mit dem Elektroauto – da muss man ja doch unwillkürlich an Elon Musk denken, und vielleicht essen Sie grad. Sorry. Früher, als ich noch blauäugig und naiv war, so vor … ein paar Jahren, da dachte ich noch, dieser Elon Musk müsse wohl irgendwie ein Guter sein, weil er – eben – Elektroautos baut und der Name darüber hinaus nach Elton John, Musik und Moschusochsen klingt, drei Dinge, die ich – mit gewissen Abstufungen – doch ziemlich gut finde (frei nach Manni Breuckmann: „Duplizität der Ereignisse – das klingt gut, das klingt nach Schokoriegel!“).
Imagine also my disappointment, als ich feststellen musste: Huch! Dem geht’s ja nur ums Geld! Also ging, mittlerweile soll’s über die Bro-itude mit dem Schreckensmann Trump ja so was wie die Weltherrschaft werden. Schon schräg, dass man Ende 2024 mit Fug und Recht mehr Hoffnung in die Zukunft von Syrien (1001 Glückwünsche!) setzen durfte als in die der USA … Kürzlich las man übrigens, dass Elton John mit seinem Künstlernamen „hadert“. Und da muss ich jetzt schon sagen: Bei aller Liebe, Elton, DAS kann jetzt wirklich nicht auch noch ein Problem sein. Erzähl’s Deinem Sorgenfresser – meiner hat schon Verstopfung.
Diese Kolumne erschien zuerst in der Musikexpress-Ausgabe 2/2025.