Warum Drake sein eigenes Label verklagt
Seit Jahren herrscht Beef zwischen ihm und Kendrick Lamar. Dabei stehen beide bei Universal unter Vertrag.

Seit Anfang März wird der Streit zwischen Drake und Kendrick Lamar nicht nur musikalisch, sondern auch vor Gericht ausgetragen. Im Mittelpunkt steht dabei Universal, bei dem die Label beider Rapper unter Vertrag stehen. In einer Vorverhandlungskonferenz entschied die zuständige Richterin am 2. April zu Gunsten von Drake.
Die Hintergründe der Klage
Der Rapper verklagte das Label auf Verleumdung und Beleidigung. Der Grund: Lamars Disstrack „Not Like Us“ soll von der Universal Music Group bewusst das „falsche und bösartige Narrativ“ verbreiten, dass Drake pädophil sei. So soll der Song weiter beworben worden sein, um Profit zu machen, ohne die Konsequenzen für den kanadischen Rapper zu beachten.
Ebenfalls wird dem Label vorgeworfen, den Beef bewusst befeuert zu haben, um die eigene Verhandlungsposition zu stärken. Hintergrund ist die anstehende Neuverhandlung von Drakes Vertrag mit Universal, der in diesem Jahr ausläuft. Laut der Klage soll UMG mit der Veröffentlichung von „Not Like Us“ gezielt Drakes Marktwert untergraben haben, um sich in den Verhandlungen einen Vorteil zu verschaffen.
Universal weist alle Vorwürfe von sich und erklärte „HipHop.de“ zufolge: „Anstatt die Niederlage zu akzeptieren, wie der unbekümmerte Rapper, für den er sich oft ausgibt, hat er seine eigene Plattenfirma verklagt, um seine Wunden zu heilen.“
Erste Erfolge für Drake
Nachdem das Unternehmen den Beweiserhebungsprozess pausieren wollte, der Antrag dazu aber zurückgewiesen wurde, konnte Drake den ersten Sieg im Rechtsstreit erzielen. Sein Team darf ab sofort Label-Funktionäre vorladen und Dokumente einfordern. Besonders interessant seien dabei die Verträge zwischen Kendrick Lamar und Universal. Gegenüber „Variety“ sagte der Anwalt des kanadischen Rappers: „Nun ist es an der Zeit zu erfahren, was UMG so verzweifelt zu verbergen versucht hat.“
Seit 2013 sind die Rapper nicht mehr gut aufeinander zu sprechen
Drake und Kendrick Lamar verbindet schon lange keine Freundschaft mehr. Während sie 2011 noch gemeinsam Musik machten, begann ihr andauernder Beef bereits 2013. Spätestens seit vergangenem Jahr dürften die beiden als erbitterte Rivalen gelten. Seitdem stehen nicht nur musikalische Disses im Raum – auch gegenseitige Anschuldigungen zu häuslicher Gewalt und sexuellem Fehlverhalten wurden laut. Erst Anfang des Jahres stichelte Lamar erneut gegen Drake, als er bei seinem Auftritt beim Super Bowl den beliebten Disstrack performte und dafür sogar die Exfreundin des „One Dance“-Interpreten, Serena Williams, auf die Bühne holte.