Vordenker oder Verräter? The Get Up Kids spielen statt Punk plötzlich Emo-Americana


Mit Weezer auf Tour. Sound und Songs wie die Pixies – 1999 war die Welt für die Punk-hungrigen Fans der Get Up Kids noch in Ordnung. Das Quintett aus Kansas City war das Aushängeschild unter den zahlreichen hochtalentierten Emocore-Bands, die bei dem Label Vagrant unter Vertrag genommen wurden. „Die Leute bei unserer Plattenfirma sind wie Vater und Mutter zu uns“, erzählt Moog- und Fender Rhodes-Pianist James Deewes über seine Beziehung zu dem inzwischen weltweit bekannten Label. „Obwohl eher wie Onkel und Tante. Denn sie lassen uns saufen. Wie deine coole Tante, die früher Stripperin war. „Und während die spaßigen Midwestern-Mittzwanziger reden, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist, hören sie sich doch auf ihrem dritten Album ganz anders an. „On A Wire“ ist Beweis für eine Reifung, wie man sie in diesem Genre selten findet: Drei-Akkord-Gedresche musste liebevollen Arrangements weichen, Hochgeschwindigkeitsgepolter einem abgebremsten Americana ä la Wilco. Begleitet wurde diese Entwicklung durch die feinfühlige Produktion von Scott Litt, der von 1987 bis 1996 R.E.M. zur Seite stand. „Wie arbeitet Scott? Gute Frage“, überlegt Deewes. „Er schaut durch die Scheibe. Dann nickt er entweder oder zieht die Stirn in Falten. „The Get Up Kids sollte man für die Zukunft auf der Rechnung haben.

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