Von ‚Woodstock‘ bis zu ‚Elton John In Rio‘: Premiere zeigt sechs Konzertfilme, die Rockgeschichte geschrieben haben
Während die Open-Air-Saison im richtigen Leben längst vorbei ist, beginnt sie beim Pay-TV-Sender ‚Premiere‘ jetzt erst richtig. Zumindest auf den Bildschirmen. Der Sender zeigt an sechs aufeinanderfolgenden Samstagen (zur Rock’n’Roll-Zeit 24 Uhr) sechs Konzertfilme, die Rockgeschichte schrieben.
Den Anfang macht am Samstag, 19. Oktober, ‚Message To Love: Das Isle Of Wight-Festival 1970‘. Der zweistündige Film des Regisseurs Murray Lerner ist eine einmalige Dokumentation des letzten großen Rock-Festivals der alten Schule. Die Liste der Bands und Musiker, die im Sommer 1970 auf der kleinen Insel vor England aufspielten, liest sich wie das „Who Is Who“ der Rockgeschichte: Jimi Hendrix (mit dem letzten Live-Auftritt seines Lebens), The Who, The Doors, Ten Years After, Emerson Lake & Palmer, Jethro Tull, Leonard Cohen, Miles Davis und viele andere mehr.
Ein Jahr vorher kam es im Londoner Hyde Park zu einem ähnlich großen Menschenauflauf. Eine halbe Million Fans strömte am 3. Juli 1969 in den Park, um die Rolling Stones nach längerer Bühnenabstinenz wieder live zu sehen. Der Anlaß freilich war traurig: Der ebenso exzentrische wie exzessive Stones-Gitarrist Brian Jones, der kurz vorher von Mick Jagger und Keith Richards aus der Band gefeuert wurde, war im Swimming Pool seines Landhauses in Sussex ertrunken. ‚The Stones In The Park‘ von Leslie Woodhead und Jo Durden Smith am Samstag, 26. Oktober, auf ‚Premiere‘ zu sehen, dokumentiert das Free Concert, das als letzter musikalischer Gruß an Brian Jones in die Rockgeschichte einging.
Am Samstag, 2. November, präsentiert ‚Premiere‘ den 155minütigen Mitschnitt eines Elton John-Konzerts aus Rio de Janeiro. ‚Live aus Rio: Elton John In Concert‘ zeigt die komplette Show des Paradiesvogels vom 25. November 1995. An diesem Tag sang sich der Mann mit dem verpflanztem Haupthaar durch die Höhepunkte seiner mittlerweile 26jährigen Karriere.
Der 9. November 1996 markiert den siebten Jahrestag des Mauerfalls. Aus diesem Anlaß zeigt Premiere die gigantische Inszenierung des Pink Floyd-Epos ‚The Wall —- Live In Berlin‘. Im Juli 1990 hatte Roger Waters das Werk auf dem Potsdamer Platz in Berlin mit riesigem Aufwand und jeder Menge Gastmusikern (Scorpions, The Band, Sinead O’Connor, Joni Mitchell) auf die Bühne gebracht.
‚Queen In Budapest‘ (Samstag, 16. November) zeigt ein Konzert der britischen Bombastrocker aus dem Jahr 1986. Der Auftritt im Nepstadion der ungarischen Hauptstadt vor 80.000 Zuschauern gilt als das erste Konzert einer großen Band aus dem Westen im damaligen Ostblock.
Zum Abschluß der Sendereihe hat sich der Pay-TV-Sender die Mutter aller Festvial-Filme aufgehoben: Michael Wadleighs 175minütige Dokumentation ‚Woodstock —- Three Days Of Love And Music‘. Der Streifen dokumentiert nicht nur das bis dahin größte Rock-Festival der Geschichte, sondern markiert auch das Ende der Hippie-Kultur der 60er Jahre.