Von Burton bis Gray: Die 50 schlimmsten Metal-Tragödien
Manchmal schlägt das Schicksal so hart und erbarmungslos zu wie es nur kann. Die Metal-Gemeinde kann davon leider etliche Lieder singen. Krankheiten, Autounfälle, Stürze, Morde, Überdosen... In der Titelgeschichte widmen wir uns den Schicksalen, die uns am stärksten berührt haben.
Klickt euch weiter unten durch eine Auswahl der 50 Geschichten aus unserer Juli-Ausgabe 2012.
Øystein „Euronymous“ Aarseth (Mayhem)
Was genau an jenem 10. August 1993 passiert ist, werden wir wohl nie erfahren. Was danach geschah, weiß jeder: Gemeinsam mit den Kirchenverbrennungen überall in Norwegen brachte der Mord an Mayhems Gitarristen Euronymous den Black Metal, wie wir ihn heute kennen, auf die Landkarte. Aarseth war unbestritten die zentrale Figur der damaligen norwegischen Szene, sein Plattenladen „Helvete“ (Hölle) der Anlaufpunkt für den Nachwuchs. Und sein Einfluss ausschlaggebend dafür, dass sich immer mehr Musiker weg vom Death Metal hin zu dem neuen Sound bewegten – Darkthrone sind wohl das bekannteste Beispiel dafür.
Daneben betrieb er das Plattenlabel Deathlike Silence, auf dem erste Werke von Enslaved, Burzum, Sigh oder Abruptum erschienen sind. Seine entscheidende Rolle aber war nicht die des Organisators, sondern die des Mythenmachers. Der sogenannte „Inner Circle“, das Predigen von Gewalt gegen religiöse Institutionen, das Anstiften zu den Kirchenverbrennungen (aus denen er sich schlauerweise selbst heraushielt) – all das hat Züge einer Sekte, und es funktionierte auch so. Bis zu dem Zeitpunkt, da aus seinem Führungsanspruch Konflikte entsprangen.
Wie gesagt: Was genau an dem Tag geschah, als sich Burzums Varg Vikernes alias Count Grishnackh von Snorre W. Ruch (Thorns) von Bergen nach Oslo fahren ließ, um eine Aussprache mit Aarseth zu suchen, werden wir nie wissen. Denn der eine, Aarseth, ist tot – von 23 Messerstichen dahingestreckt. Der andere, Vikernes, hat sich nie eindeutig zu den Gründen des Streits geäußert. Er behauptete, aus Notwehr gehandelt zu haben, und wurde doch wegen Mordes zur Höchststrafe in Norwegen (14 Jahre) verurteilt. Euronymous’ Tod ist gewissermaßen das Ende des norwegischen Black Metal als Underground-Phänomen – und doch steht er am Anfang einer weltweiten Aufmerksamkeit nicht nur für die Musik, sondern auch für die komplexen Ideologien, die mit ihr transportiert werden. Und letztlich wären wohl auch kommerziell mega-erfolgreiche Bands wie Dimmu Borgir oder Cradle Of Filth ohne diese Vorgeschichte nicht entstanden.
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Noch mehr über die 50 schlimmsten Metal-Tragödien könnt ihr in der ausführlichen Geschichte in unserer Juli-Ausgabe lesen.
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