Vinyl-Verkäufe sind trotz Corona-Krise weiter gestiegen
Die Corona-Krise macht der Kunst- und Kulturbranche schwer zu schaffen – es zeigt sich aber, dass sich Vinyl nach wie vor gut verkauft.
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Auch wenn Plattenläden in der ersten Jahreshälfte aufgrund der Corona-Krise Einschränkungen hinnehmen mussten, verzeichnet die Musikindustrie weiterhin einen Anstieg beim Verkauf von Vinyl. In der Halbjahresbilanz des Bundesverbands Musikindustrie wird deutlich: Während die CD auch durch die krisenbedingten Maßnahmen im stationären Handel 22,9 Prozent Einbußen zu verzeichnen hatte, gab es bei Vinyl einen Zuwachs von 4,6 Prozent.
Musikbranche verzeichnet höheren Umsatz als 2019
Insgesamt ist der Umsatz der Branche 2020 in den ersten sechs Monaten ebenfalls gestiegen: Insgesamt 783,7 Millionen Euro wurden durch Audio-Streams und den Verkauf von CDs, Downloads und Vinyl eingenommen. Ein Anstieg von 4,8 Prozent – verglichen mit dem ersten Halbjahr 2019. Nach wie vor ist das aber Streaming-Diensten zu verdanken, die mittlerweile knapp zwei Drittel des Umsatzes erwirtschaften. CDs bringen dagegen nur noch 20 Prozent ein, Vinyl liegt in Deutschland aktuell bei 4,5 Prozent Umsatzanteil. Der Hype um die Schallplatte zeigt sich übrigens auch in anderen Ländern – in Großbritannien und den USA verkauft sich Vinyl ebenfalls weiterhin gut.
Zuletzt berichteten wir bereits darüber, dass der Umsatz von Schallplatten in den USA den von CD-Tonträgern erstmalig seit 1986 überholt hatte.
Corona-Krise schadet dem Live-Sektor
Dr. Florian Drücke, Vorstandsvorsitzender des BVMI, erklärte in einer Pressemitteilung, dass es wichtig sei, die positiven Zahlen dennoch richtig einzuordnen. Denn: „Das leichte Wachstum in unserer Branche darf nicht davon ablenken, wie groß die Krise für den Live-Sektor ist – mit den verheerenden Auswirkungen für Künstlerinnen und Künstler und all jene, die hier an der Wertschöpfung teilhaben. Dies kann durch das leichte Plus auf der Seite der Musikverkäufe bestenfalls leicht abgefedert, aber bei Weitem nicht ausgeglichen werden. Auch deshalb begleiten wir die Forderungen nach staatlichen Hilfsmaßnahmen solidarisch.“