Vinyl-Verkäufe sind 2024 um 33 Prozent abgestürzt


Die Plattenverkäufe sind im Vergleich zum Vorjahr drastisch gesunken. Streaming hingegen gewinnt größeren Marktanteil.

Ist das nach dem Hype um Vinyl jetzt das Ende des schwarzen Goldrauschs? Die Schallplattenverkäufe sind im Jahr 2024 in den USA um 33 Prozent gesunken. 2023 lagen die Verkäufe noch bei insgesamt knapp 35 Millionen Einheiten. Dieses Jahr gingen sie auf nur noch 23,3 Millionen Stück deutlich zurück.

Physischer Krisenzustand

Doch nicht nur Vinyl: Auch CDs verkauften sich dieses Jahr schlechter. Das zeigt eine „Billboard“-Marktanalyse. Hier sind es 19,5 Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahr. Digitale Alben lagen ebenfalls mehr als acht Prozent unter dem Niveau von 2023.

Dabei interessant: Die Schallplatte übertrifft in den Gesamtverkäufen die CD nach wie vor. Ausgestorben scheint die beliebte Sammlerware also noch nicht ganz zu sein. Allerdings hat die Digitalisierung im Musikkonsum jetzt noch deutlicher die Oberhand gewonnen. Streams sind innerhalb eines Jahres um sieben Prozent gestiegen. Das könnte schlicht und einfach an den geringeren Kosten für ein Streaming-Abo liegen. Denn ob der Markteinbruch etwas über die Relevanz von Vinyl aussagt, ist nicht ganz so deutlich zu beantworten.

Aus und vorbei?

Gerade in den USA könnten auch gestiegene Lebenshaltungskosten und die Inflation dafür gesorgt haben, dass weniger Menschen dazu bereit waren, 40 US-Dollar oder mehr für eine Platte auszugeben. Da durch die inflationsbedingten höheren Zinsen auch die sowieso schon teuren Produktionskosten von Schallplatten weiter angestiegen sein dürften, ist auch das Preisschild im Plattenladen für Kund:innen weitaus weniger attraktiv. Dass die Schallplatte plötzlich einfach unbeliebt ist – eher unwahrscheinlich.

Und in Deutschland? Da sieht es im ersten Halbjahr 2024 noch rosiger für die Vinyl-Scheibe aus. Das zeigen Daten des Bundesverbands für Musikindustrie. Obwohl die Nachfrage nach physischen Tonträgern auch hier um knapp 12 Prozent zurückging, konnte sie bei den Schallplatten hingegen ein Plus von 5,4 Prozent verzeichnen.