Video-Stream: So klingt Mumford & Sons‘ neue Single „Believe“
Auf, auf in den Rockolymp: Mumford & Sons geben mit einem ersten neuen Song die Marschrichtung ihres neuen Albums vor.
Die Auswahl der Berliner Waldbühne für ihr bisher einziges Deutschland-Konzert 2015 wäre hiermit hinreichend geklärt: Mumford & Sons haben ein Audio-Video ihrer ersten neuen Single „Believe“ veröffentlicht, und der Song gibt ein eindeutige Marschrichtung ihres dritten Albums WILDER MIND vor: Mumford & Sons wollen weg von den kleinen Folkbühnen, auf die ihr Sound ohnehin längst nicht mehr passte, und rein in die großen Stadien.
„Believe“ lässt sich Zeit. Zwei Minuten lang bleibt der Song eine Art Ballade, zu der im Video eine Kamera in Egoshooter-Perspektive durch London fährt. Linksverkehr, Doppeldecker-Busse, Big Ben und so weiter. Marcus Mumford singt etwas von Glauben und Liebe, und wie da so die Gitarre im Hintergrund flirrt, ahnt und befürchtet man gleichermaßen: „Believe“ könnte auch ein neuer Coldplay-Song werden.
Im schließlichen Rockpart aber – man muss den anderthalb minütigen Höhepunkt des Songs so nennen – stimmen weder Chris Martin noch Kings Of Leons Caleb Followill ein. Nein, Marcus Mumford will offenbar schon selber so ein Name werden. „I don’t even know if I believe, everything you’re trying to say to me“, singt Mumford über einsetzendes Schlagzeug, Hall und Gitarrensoli und fordert pathetisch: „So open up my eyes, tell me I’m alive“ und „Say something like you love me…“
Am Ende der durchaus beeindruckenden drei Minuten und 47 Sekunden blickt man mit der Kamera hinab auf das Lichtermeer einer Stadt im Dunkel. Ein bisschen wie in all den pseudodramatischen Hollywood-Romanzen, in denen das Gute siegt, obwohl man es eigentlich besser weiß. Ein bisschen wie an dem Ort, an den Mumford & Sons mutmaßlich hinwollen. In den Rockolymp zu den Coldplays, Kings Of Leons und U2s dieser Welt. Und sei es nur für eine Nacht.
Mumford & Sons‘ drittes Album WILDER MIND erscheint am 1. Mai 2015. Angeblich ist darauf, anders als auf den Vorgängeralben SIGH NO MORE und BABEL, kein Banjo mehr zu hören.