Video: Oliver Pocher stellt Jugendliche und besorgte Bürger in Heidenau bloß
Dummheit hat mindestens drei Gesichter: Comedian Olli Pocher hat sich in Heidenau selbst ein Bild von den aktiven und passiven Asylkritikern gemacht. Vorführen muss Pocher diese besorgten Bürger gar nicht - das übernehmen sie vor laufender Kamera schon selbst.
Was sind das eigentlich für Menschen, die derzeit in Heidenau Stress machen? Nein, nicht die Flüchtlinge, sondern die selbsternannten Asylkritiker, versteht sich. Diese Frage hat sich auch Comedian und Moderator Oliver Pocher gestellt – und eindrucksvolle Antworten erhalten.
Pocher ist kurzerhand selbst ins sächsische Heidenau gefahren, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Dabei hatte er nichts als einen Kameramann (oder eine -Frau, sieht man ja nicht), einen eigenen Ausländer und seinen gewohnt mauen Humor. Die Postbotin fragt Pocher etwa danach, wo denn hier die Pack-Station sei, schließlich gäbe es doch neuerdings soviel Pack in Heidenau. Den Namen des Hotels „Reichskrone“ spricht Pocher mit gerollten R aus, „sorry, hab‘ da was im Hals“. Er trifft aber auch Jugendliche, die sich als alkoholtrinkende Eventtouristen entpuppen. „Mir wollen nur gucken, ob’s knallt“, sagen sie. Gucken ist doch wohl so schlimm wie mitmachen, findet Pocher. Die Jungs finden das nicht und grinsen: „Wir sind ja nich dagegen, wir sind neutral!“ Endlich mal was los in Heidenau! Mehr Sätze zum Mitschreiben und Kopfschütteln in Teil 1 von „Mission Pocher – Olli in Heidenau“:
Am Ende merkt Pocher, dass er es hier mit drei Kerlen zu tun hat, die er selbst vor laufender Kamera beleidigen und vorführen kann: „Natürlich wird das hier ausgestrahlt. Ich hoffe doch, dass sehr viele Menschen sehen, was für ungebumste Arschlöcher hier so rumstehen!“ Die Jungs: lachen.
In Teil 2 von „Mission Pocher – Olli in Heidenau“ stellt Pocher unter anderem einer angehenden Friseurin, einem Rentner und einem Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes (!) ein paar Fragen:
Schon klar: Pocher wählt sich hier einfache Ziele aus. Ein Video zur Flüchtlingsproblematik von Oliver Pocher ist in dem Falle aber besser als kein Video, wie Pocher in den Gesprächen selbst feststellt: „Ich kenn‘ Sie aus dem Fernsehen!“, sagt der Renter, und Pocher antwortet: „Das ist ja das Gute!“ Eben. Weil populistische Themen populäre Gesichter brauchen – ein Grund, warum sich auch Joko und Klaas neulich für ihr medienwirksames Statement entschieden.
Und apropos populistisch: Bevor Oliver Pocher zu sehr für seine Heidenau-Interviews beklatscht wird, erinnern wir gerne daran, dass auch das hier Oliver Pocher ist: