Video: Benjamin von Stuckrad-Barre zu Gast bei Kurt Krömer
Der Popliterat berichtet nicht nur von einem Malheur, welches sich in einer Entzugsklinik ereignete. Er offenbart auch, warum er mit seiner Zusage zögerte.
In der ersten Episode der fünften Staffel „Chez Krömer“ war Popliterat Benjamin von Stuckrad-Barre zu Gast. Unter anderem sprach der „Soloalbum“-Autor über ein Malheur, das sich in einer Entzugsklinik in Süddeutschland ereignete. Als die Klinik ihm am Wochenende einen Freigang gestattete, dachte sich der heute 46-jährige nach eigenen Worten: „Geil, dann kann ich mich mal wieder weg ballern.“ So geschah es, dass er noch vor dem geplanten Exzess eine Urinprobe abgab, um danach zu belegen, sauber geblieben zu sein. In der folgenden Nacht – unter Einwirkung des alkoholbedingten Dursts – verwechselte er jene Probe mit einer Wasserflasche.
„Ich kann mir nicht so gut Sachen ausdenken. Deshalb mache ich gerne Extrem-Erfahrungen.“
Stuckrad-Barre bei „Chez Krömer“: „Es ist bei mir tatsächlich künstlerisch ein erfahrungsgesättigter Ansatz. Ich kann mir nicht so gut Sachen ausdenken. Deshalb mache ich gerne Extrem-Erfahrungen.“ Im autobiografischen Roman „Panikherz“ verhandelte Stuckrad-Barre ausführlich seine jahrelange Drogen- und Alkoholsucht. Krömer entgegnete ihm, dass er beim Hören des Hörbuchs zwiegespalten gewesen sei: Auf der einen Seite habe er sich an den Drogenexzessen „aufgegeilt“. Auf der anderen Seite hätte es Momente gegeben, in denen er sich gedacht habe: „Wenn ich wüsste, wo der wohnt, laufe ich da hin und baller dir eine, dass ich dir sage: Hör auf mit dem Scheiß!“ Daraufhin Stuckrad-Barre flinkzüngig: „Solche Leser wünscht man sich!“
Stuckrad-Barre zögerte mit der Zusage – wegen seiner Essstörung
Ferner sprach der Autor über seine Essstörung. Deswegen habe er Bedenken gehabt, in die Sendung zu kommen: „Ich habe nur gezögert, weil ich finde, dass ich gerade zu dick bin.“ Wenn ihm jemand bestätige, dünn zu sein, tue er dies auch heute noch als Höflichkeit ab. Auch wenn er nicht mehr unter den Symptomen seiner Anorexie und Bulimie leide, begleite ihn die Krankheit ein Leben lang.
Der Popliterat und der Komiker waren sich darin einig, dass es mit dem Alter zunehmend leichter falle, sich als komische Figur zu begreifen – und dass diese Verhaltensweise im Umgang mit Kritik helfe.
Was, wenn der Rubel lockt?
Gegen Ende des Gesprächs erörterten beide noch die Frage, welche Opfer man als Künstler bereit ist für eine horrende Summe zu bringen. Krömer berichtet von einem missglückten Auftritt bei einer Tchibo-Veranstaltung: „Exakt nach 30 Minuten bin ich runter gegangen, habe gesagt: Ich trinke jetzt eine schöne Tasse Dalmayr und fahre nach Hause. Und da habe ich gemerkt: Ich will solche Jobs nicht machen, wo ich denke: Ich hasse das hier, aber ich kriege Geld dafür.“
Bevor Krömer und Stuckrad-Barre das Studio verließen, umarmten sie sich innig – und verabschieden sich nach eigenen Worten als Freunde.
Die fünfte Staffel „Chez Krömer“ startete am 1. November 2021. Sechs Folgen sind geplant. Die weiteren fünf Folgen sollen jeweils wöchentlich montagsabends bei YouTube und in der Mediathek veröffentlicht und dienstagabends im Fernsehen ausgestrahlt werden. Als weitere Gäste sollen unter anderem Helge Schneider und Linda Zervakis zu sehen sein.