Verkehrsunfall: Jacob Miller tot
Nach einem Verkehrsungall verstarb am 23. März in Kingston/Jamaica, Jacob Miller auf dem Transport ins Krankenhaus. Außer ihm waren noch zwei Kinder ums Leben gekommen, eines davon sein eigenes. Der Frontmann der Reggaeband Inner Circle war 25 Jahre alt. Wie es schien, war dem Schwerverletzten wegen einer Dienst nach Vorschrift-Aktion die Aufnahme in ein Krankenhaus verweigert worden; unterwegs zu einer anderen Klinik starb er.
Jacob Miller hatte seine musikalische Karriere Mitte der 70er Jahre begonnen, die in den vergangenen 18 Monaten jedoch erst ihren Höhepunkt erlebte. Nach den stimmungsvollen Konzerten, die Inner Circle im vergangenen Jahr in der Bundesrepublik gaben (unter anderem im Vorprogramm von Ian Dury) sahen die Reggaefans Jacob Miller Ende ’79 hier noch einmal auf der Leinwand und zwar in dem Streifen „Rockers“.
Im Gegensatz zum Gros der Reggae-Interpreten stammte Jacob Miller aus einer Mittelklasse-Familie. Trotzdem war er als roots artist durchaus anerkannt. Das lag nicht zuletzt an seinem Gespür für die richtigen vibrations, das sich in Songs wie „Tenement Yard“, „Tired Fe Lick Weed In A Bush“ oder „All Night Till Daylight“ ausdrückte. Seine ersten Schritte mit Inner Circle waren allerdings auf den amerikanischen Markt ausgerichtet und somit eher unbefriedigend. Nebenher veröffentlichte er jedoch weiterhin Solo-LPs in seiner Heimat. Das erfolgreichste davon, KILLER, brachte ihm bekanntlich den Spitznamen „Killer Miller“ ein. Für Inner Circle brach das Eis erst im Jahre 1979 mit dem unvergleichlichen Disco/Reggae-Album EVERYTHING IS GREAT.
Viele Rockstars hatten trotz frühen Todes den Höhepunkt ihrer Karriere hinter sich. Jacob Miller war mit Sicherheit zu früh dran.