Unfalldrama „Sully“: Produzenten werden von Piloten verklagt
Scott Heger war für die Realitätstreue des Films zuständig - und wurde nicht bezahlt.
Scott Heger verklagt die Produktionsfirma Kiki Tree Pictures, den Produzenten und Produktionsmanager Tim Moore sowie Warner Bros. auf Schadensersatz in Höhe von über 250.000 US-Dollar. Heger ist Pilot und wurde eigens dafür engagiert, die Authentizität am Set von „Sully“ zu überprüfen und den Nachbau des Airbus 320 abzunehmen. Er nannte das Flugzeug den „zweiten Hauptcharakter“ neben Tom Hanks, der den Piloten Chesley „Sully“ Sullenberger spielt. Heger war in manchen Wochen mehr als 60 Stunden am Set und arbeitete mit vollem Eifer: Er coachte Schauspieler, wählte Drehorte aus und übernahm Teile der Sicherheitsbelehrungen.
Das Problem war nur, dass es keinen schriftlichen Vertrag, weder mit Tim Moore, noch mit Warner Bros. gab, weswegen letztere auch eine Zahlung ablehnten. Moore und Heger einigten sich zu Beginn der Dreharbeiten darauf, dass Heger der „Aerial Coordinator“ werde und schlossen einen mündlichen Vertrag, nach dem sein Lohn von der Arbeitsmenge abhängig sei. Doch nicht nur das, nachdem Heger drohte, die Produzenten zu verklagen, wurde ihm wiederum angedroht, ihn auf die „schwarze Liste“ zu setzen. Die ist ein Relikt aus den 20er Jahren, damals beinhaltete sie die Namen kommunistischer Mitarbeiter, damit diese keine weiteren Jobangebote in der Branche bekamen. Noch liegen beide Parteien im Gerichtsstreit, es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage entwickelt.
„Sully“ dokumentiert das Unglück aus dem Jahre 2009, bei dem der damals anwesende Pilot Chesley „Sully“ Sullenberger eine Notlandung auf dem Hudson River durchführen musste, Grund dafür war ein beidseitiger Triebwerkausfall. Bei dem Manöver kam keiner der Passagiere ums Leben und alle konnten, dank dem Piloten, binnen weniger Minuten gerettet werden. Der deutsche Kinostart für das Unfalldrama ist der 1. Dezember 2016.