Travis: Die Retter der großen Melodien


Fast sechs Millionen Alben verkauft, jetzt auch noch ein dreifacher Sieg im ME-Pop Poll: Keine Frage, Travis sind die Band der Stunde. Die vier Schotten sehen ihren Top-Status allerdings mit gemischten Gefühlen.

Die Antwort aus dem Berliner Epic-Büro kommt umgehend und berechtigt nicht gerade zur spontanen Euphorie: „Tut uns wirklich Leid, aber momentan stehen die Jungs für Interviews nicht zur Verfügung.“ Travis, the unavailable band? Trotz Dreifach-Sieg im ME-Pop Poll? Kann ia wohl nicht sein. Ein paar Tage und diverse Telefonate später steht das Date in London schließlich doch. Der „Heathrow Express“ frisst die 17 Meilen vom Flughafen bis Paddington Station in einer Viertelstunde und der Ticket-Automat dafür satte 11,50 Pfund (umgerechnet fast 20 Euro). Verblüffung Nummer zwei folgt am Taxistand vor dem Bahnhof: Der weißhaarige Opa am Steuer seines schwarzen Oldtimers hat keinerlei Peilung, wo die Sharpleshall Street liegt, und muss folglich erst einmal den Stadtplan bemühen – während der gut fünfminütigen Fahrt durch den kaum nennenswerten Mittagsverkehr, wohlgemerkt.

Das Ziel: Der Stadtteil Primrose Hill im Londoner Nordwesten. Hier, zwei Meilen vom Vergnügungsviertel Soho bzw. dem West End und nur einen Steinwurf vom Regents Park entfernt, haben die Straßenzüge ihren fast dörflichen Charakter bewahren können: Putzige kleine Bauten, ebenso kleine Shops, Cafes und Restaurants beherbergend, kuscheln miteinander in der Wintersonne – eine farbenfrohe Postkarten-Idylle, die die geballte Großstadt-Hektik um sie herum konsequent ignoriert. Haus Nummer 11a versteckt sich in einem dunklen Hinterhof, durch den sie alle schon irgendwann mal marschiert sind: Tina Turner, Bryan Adams, A-Ha, Pink Floyd, Radiohead, Blur, die Fugees, David Bowie, Björk, die Dire Straits. Denn hinter den schwarz lackierten schweren Holztüren logieren seit 1981 die Mayfair Studios, ein dreistöckiger Hit-Brutkasten mit weltweiter Reputation.

Die weift gestrichenen Backsteinwände sind denn auch akkurat mit Dutzenden von Awards tapeziert, gleich links neben dem Eingang: Die Siebenfach-Platin-Trophäe von Travis für über zwei Millionen verkaufte Kopien des „The Men Who“-Albums. Das hatten die vier Schotten im Studio 2 aufgenommen, doch diesmal haben sie für drei Tage das kleinere, 11 x 6 m große Studio 1 gebucht, wollen hier für ihre neue Single „Flowers In The Window“ die vier B-Takes „A Little Bit Of Soul“, „Central Station“, „Know Nothing“ und „No Cigar“ einspielen. Zeitgleich in den Räumen nebenan bei der Arbeit: prominente Kollegen wie die Sugababes, Clinic und Mel C.

„Arrrgh!“ Melvyn Taub verbannt sein Handy sichtlich genervt zurück in die Hosentasche: „Glaubst du, ich würde auch nur ein menschliches Wesen an die Strippe kriegen? Nichts, überall nur der Anrufbeantworter dran.“ Sollte im Zuge eines europaweiten Wettbewerbes jemals der Promoter mit den abgekautesten Fingernägeln zu ermitteln sein – der sympathische wortkarge Hornbrillenträger mit den kaum noch zu kaschierenden Geheimratsecken und den hängenden Schultern wäre klarer Favorit. Auf der Holzbank gegenüber lümmelt sich ein müder Neil Primrose, vom Travis-Rest ist außer dem spitzbärtigen Drummer noch nichts zu sehen. So bleibt Zeit, die üppige Schwarzweiß-Portraitgalerie über der zerschlissenen roten Couch zu inspizieren. Nett: Flinke Musikerhände haben Cliff Richard irgendwann mal ein Hitlerbärtchen verpasst, die Vier von Travis vermögen ihrerseits in der Originalitätsskala durch gleichfalls erst nachträglich kreierten Uni-Afrolook zu punkten.

„Happy new year, Melvls!“ Bassist Douglas „Dougie“ Payne – Jeans, schwarzes Hemd, weiße Lacoste-Turnschuhe – läuft ein, herzt den kleinwüchsigen Promoter seines Vertrauens, der ihm gerade mal ans Kinn reicht, und bugsiert sich sodann umgehend an den schmalen Tisch. In seinem Schlepptau: Travis-Vordenker Francis „Fran“ Healy, dessen schlanke Gestalt in Jeans und einem grünen Parka steckt, unter dem wiederum ein blauer Portishead-Kapuzensweater hervorlugt. Das blaue Käppi mit KMFDM-Logo wird er beim Interview auflassen, die Schachtel Silk Cut King Size stets griffbereit neben dem winzigen roten Motorola-Handy und dem Schlüsselbund mit dem roten Plastikherzchen.

Die Pop Poll-Resultate machen die beiden Stars aus dem Stand gesprächig: „Erstaunlich, wie es im letzten lahr plötzlich auch außerhalb von England losging“, bilanziert Dougie und reißt seine ohnehin schon großen Augen noch ein gutes Stück weiter auf. „The Men Who“ startete hier riesig und bereitete anderenorts erst den Boden für uns, doch ‚The Invisible Band‘ toppte das alles noch. Auf einmal sind wir überall wer, in Frankreich, in Deutschland, sogar in Norwegen – der Hammer.“ Fran vermag der unerwartet großen Resonanz – Travis haben von ihren drei Alben bis dato knapp sechs Millionen Stück verkauft – noch eine zweite, tiefer gehende Komponente abzugewinnen: „Ist ein verdammt gutes Gefühl, wenn sich der Erfolg vom letzten Mal wiederholt, und das dann auch anderenorts – denn das ist ja nicht notwendigerweise so.

Wir empfinden es als doppelt schön, wenn Musik genau das tut, was sie soll, nämlich zu einem verbindenden Element zu werden, wenn sie Grenzen und Sprachbarrieren überwindet und die Menschen erreicht, egal welche Muttersprache sie sprechen. Klingt das jetzt sehr nach einem lachhaften Klischee? Ja? Ist aber so.“ Während der 28-Jährige das sagt, lässt er seine blauen Augen zum Fernseher wandern, auf dem gerade die Strokes nach Kräften rocken. „Geile Band!“ Und wie auf Kommando rutschen er und Dougie auf ihrer Bank synchron hin und her und grinsen sich eins. Äh…wie sieht’s aus, Jungs – können wir wieder…? Gut. Fran, du lieferst alle Songs – für die Alben, hätte eigentlich noch folgen sollen, doch der Meister unterbricht blitzschnell: „Nein, nicht alle. Die meisten, ja, zumindest bis jetzt. Aber eben nicht alle. Zig Jahre habe ich nur geschrieben und geschrieben und geschrieben. Dann bekamen wir einen Plattenvertrag, und lediglich ein gutes Dutzend von den ungefähr 30 oder 40 fertigen Songs schaffte es bis auf ein Album, der Rest diente später als B-Seiten für Singles. Als Dougie 1996 in die Band kam, brachte er viele Ideen mit, und seither benutzten wir die besagten Singles-B-Seiten gewissermaßen als Training für das Songwriting.

Dougie wurde jedenfalls immer besser, und ich schätze schwer, dass bei ihm noch eine ganze Plastiktüte mit Songs rumliegt, die bis dato nur noch keiner zu hören bekommen hat. Und bei Andy ist das ganz genauso. Neil hat zwar noch nichts komponiert, aber ich finde, er sollte. Das kann jeder, du musst einfach nur dranbleiben, weitermachen, das schult ungemein. Dann wirst du automatisch immer besser. Ich animiere die anderen dazu übrigens aus purem Eigennutz. Denn: Hast du nur einen Songschreiber in der Band gut. Hast du aber zwei, ist es klasse. Hast du drei – fantastisch. Denn bei zweien oder dreien läuft irgendwann so etwas Ähnliches wie ein Wettbewerb.“

Sympathico Dougie hakt nickend ein: „Und das kann für eine Band doch nur von Vorteil sein, wenn man voneinander profitiert. Bei den ganz großen Gruppen war das fast immer so. Nimm zum Beispiel Queen – Freddie Mercury hat gleich ein paar Nummer-eins-Hits geschrieben, Brian May auch, von Roger Taylor stammt ‚Radio Ga Ga‘ und von John Deacon ‚Another One Bites The Dust‘.“ Ihre offensichtliche Verehrung für Queen haben Travis auch schon dokumentiert – mit ihrer Version von „Killer Queen“, erschienen als B-Seite der „Sing“-Single. Für Fran Healy ist jedenfalls klar, „dass es bei Travis irgendwann mehr als nur einen federführenden Songwriler geben wird. Drei Alben lang war’s ich, für die folgenden drei wird’s vielleicht ein anderer sein und für die weiteren drei wieder ein anderer. Dann haben wir neun Alben beisammen, können unsere Gitarren an den Nagel hängen und stattdessen malen oder fotografieren.“

Den Einwand, das sei angesichts der bislang verdienten Summen doch wohl schon jetzt jederzeit möglich, lässt Fran nicht gelten: „Klar ist es wundervoll, wenn du merkst, dass du in deinem Leben auf die richtigen Karten gesetzt hast. Aber wichtiger ist doch, dass du etwas tust, an dem du Freude hast. Das Geld ist nicht das alles Entscheidende. Ob man nun in einer Band spielt, malt, Gedichte oder Bücher schreibt – du brauchst keine Kohle, um dich künstlerisch zu betätigen. Das ist ja das Schöne an Kunst. Aber in der Welt, in der wir leben, wird alles nur noch am Geld gemessen, was vielleicht auch der Hauptgrund dafür ist, dass es so viele unkreative Leute gibt. Früher war das anders, da ging es in erster Linie um deine ganz persönlichen Fähigkeiten. Aber heule macht doch beinahe jeder angehende Songwriter vorab erst mal die große Rechnung auf, so nach dem Motto: Ich brauche einen Vierspur-Recordei und noch diverses anderes Zeug, das alles kostet mich über zehntausend Floppen, die hab ich nicht, also lass ich’s lieber gleich bleiben. So an die Sache heranzugehen ist kompletter Blödsinn. Du benötigst nur so ein verdammtes Teil hier“ – mit Nachdruck wird auf das Diktiergerät gepocht -, „eine Gitarre und Zeit. Aus.“

„Wir genießen das große Privileg, im Gegensatz zu vielen anderen einen lob zu haben, der es uns erlaubt, kreativ zu sein. Dabei steckt diese kreative Ader doch in jedem. So mancher Bürohengst malt in seiner Freizeit, zimmert Boote zusammen, was auch immer“, ahnt Bassist Dougie. Und erinnert sich in diesem Zusammenhang an einen „Typen, der hat ganz wundervolle Kunstwerke geschaffen. Und weißt du wie? Weil ihm das Geld für die nötigen Utensilien fehlte, hat er seine Bilder mit dem Finger auf verstaubte Lastwagen gemalt: Schwarze Adler, Flugzeuge, lauter so’n Zeug. Die Sachen hat er dann mit einer Kamera dokumentiert. So einfach ist das.“

Cam klar, die beiden ehemaligen Kunststudenten favorisieren das „Entdecke dich selbsl“-Prinzip. Fran nickt: „Wenn du selber Stücke schreibst und etwas erfahrener darin bist, wirst du eines Tages feststellen: Scheiße, mein letzter Song ist besser als der, der da gerade im Fernsehen läuft. Oder: Mein Song bringt etwas rüber, da stecken Gefühle drin, aber in dem Tilel, den sie momentan im Radio spielen, nicht. Und dann fragst du dich: Warum haben die alle einen Plattenvertrag und ich nicht, obwohl meine Sachen definitiv besser sind? Wenn du mal so weit bist, ist alles möglich. Aber das Ganze ist natürlich ein Lotteriespiel, und das kann jeder gewinnen, also sollte man dranbleiben – vielleicht ist man am Ende ja der Glückliche. Damals, als wir noch in Glasgow wohnten, gab es außer uns etliche andere Bands, die ähnlich ambitioniert wie wir waren. Und was war? – am Ende blieben nur wir übrig. Und warum? Weil wir den längsten Atem hauen. Und zusammengehalten haben.“

„Natürlich hast du den Gedanken immer im Hinterkopf, dass es irgendwann mal so richtig abgehen könnte“, spinni Dougie wie üblich den Faden ungefragt weiter. „Aber wenn du in einer Band spielst, dann musst du einfach glauben, dass sie die beste der Welt ist. Das denkt doch jeder, der in einer Band Musik macht, und so sollte es auch sein.“ Klingt alles schwer danach, als würde es Travis noch ziemlich lange geben. Oder etwa nicht? Fran Jegt seine hohe Stirn in Falten: „Es gibt da einen Aspekt, dessen wahre Tragweite du erst nach einiger Zeit realisierst – das Touren. Und das ist auf die Dauer schon ziemlich heavy. Seit 1996 haben wir 500 Shows gespielt, da denkst du dann schon mal ernsthaft darüber nach, ob du dir nach dem nächsten Album nicht mal eine Pause gönnen, statt einer ganzen Tour eben nur ein paar Konzerte spielen solltest, um für ein, zwei Jahre mal wieder Boden unter den Füßen zu kriegen. Denn sonst bekommst du den Kopf nicht mehr frei, du spürst den üblichen Adrenalinschub während der Shows nicht mehr, wirst depressiv, du säufst mehr und schläfst weniger als du solllest, bist zu selten zu Hause. Schau dir die Beatles und die anderen großen Bands an, alle haben sie das Touren irgendwann aufgegeben, obwohl sie durch die Bank klasse Livebands waren. Früher konnte ich das nicht begreifen; heute weiß ich warum.

Als ich noch nicht in einer Band spielte, dachte ich bei den Gruppen, deren Shows ich mir ansah, allen Ernstes, die würden nur gelegentlich auftreten. Ich bekam erst viel später mit, wie der Hase in diesem Geschäft wirklich läuft.“ „Nach einer Tour von einem Jahr Dauer ist keiner von uns mehr normal“, pflichtet Dougie wie auf Kommando bei. „Aber so läuft das bei uns jetzt schon rund fünf lahre. Selbstredend ist es fantastisch, Konzerte zu geben. Aber der schönste Teil an der ganzen Geschichte ist, neue Songs zu kreieren. Im Grunde geht es uns darum, das macht am meisten Spaß.“ Nichtsdestotrotz werden Travis demnächst wieder wochenlang in England auf der Walz sein.

Fran hat sich iniwischen Block und Stift geschnappt, skizziert eine Art Brücke mit einem – ja was? Kissen? drunter. „Momentan passiert etwas Wunderbares“, sagt er. „Auf der einen Seite gibt es das gigantische Record Business mit all diesem Mist im Fernsehen“ – der Kugelschreiber fährt auf der Brücke entlang -, „aber unter diesem aufgeblähten Gebilde, in dem nur das Geld zählt, wo es an Hingabe, an Seele fehlt, wo Künstlichkeit herrscht, da existiert noch eine zweite Szene“ (der Stift piekst jetzt das „Kissen“): „Kleine Labels wie Mute oder Warp, die ebenfalls ihr Geld machen, wenn auch in bescheidenerem Rahmen, und Talente fördern.

Wir versuchen, uns von diesem Monster fernzuhalten, bei dem sich alles nur um Cash und nicht mehr um Musik dreht. Ganz egal ob Sport oder Musik oder Kunst – wenn die Kohle plötzlich die Hauptrolle spielt…“ „…dann verliert das Ganze jenes Element, was es so besonders macht“, übernimmt Dougie. Fran guckt ihn beinahe zärtlich an: „Aber noch haben wir unser kleines Plätzchen unter der Brücke, nicht wahr?“ Anders als die anderen waren die Vier von Travis, die seit 1996 in London leben, schon immer. Ihre meist überraschungsarm konzipierten und konventionell umgesetzten Songs, wurzelnd in der Melodieverliebtheit der Sechziger, entbehren live wie im Studio jeglicher effekthaschender Virtuosität, dienen nie vordergründiger Profilierungssucht – und entfalten vielleicht gerade deshalb diesen heutzutage so seltenen unwiderstehlichen Charme. In der Tat ging es Fran Healy, daraus hat der Travis-Vordenker noch nie einen Hehl gemacht, schon immer um die Kraft großer Melodien. Denn: „Für mich ist ein Song nur dann einer, wenn er eine Melodie hat. Insofern kann ich auch Thom Yorke von Radiohead nicht begreifen, wenn er sagt, er fürchte sich vor Melodik, wenn er in ihr geradezu etwas Schlechtes sieht. Dabei ist doch das Wundervolle an Radiohead, an jeder Band, an jedem Hit eben die Melodie. Sie ist es in erster Linie, die die Leute auf die Nummer abfahren lässt, im Auto oder vor dem Fernseher oder im Radio. Sie fliegt dir einfach zu, und du hast sie im Kopf. Sie ist unsichtbar, du kannst sie nicht berühren. Aber sie ist da. Warum also diese Furcht vor Melodie? Ist doch lächerlich.“ Dougie, ehemaliger leansverkäufer und heute ganz Romantiker, setzt noch eins drauf: „Eine solche Form der Befangenheit ist der Feind der Kunst, von Beziehungen, der Liebe, von allem.“

In Studio 1 hat währenddessen Andy Dunlops E-Gitarre unüberhörbar gegen die Schallisolierung anzusägen begonnen – für die interviewte Travis-Hälfte das Signal, angesichts der satten Mayfair-Tarife von deutlich über 1000 Pfund pro Tag doch bitte so langsam an die eigentliche Arbeit zu gehen. Melvyn Taub, der knuffige Promoter, steht – offenbar in der erklärten Absicht, aus seinem Nachnamen ein für alle Mal ein Eigenschaftswort zum machen – direkt neben dem lärmenden Orange-Brüllwürfel, ohne eine Miene zu verziehen. Lind während Andy ein Einsehen hat und den Radaupegel etwas verringert, bilanziert Fran, seine sechs Saiten stimmend: „Im Prinzip sind wir eine der coolsten Bands, die’s überhaupt gibt. Weil wir eine Konsensband sind. Wir bringen die Leute zusammen, manchmal sogar mit ihrer eigenen Familie. Nun sollte man ja meinen, eine Familie ist doch ‚zusammen‘ im eigentlichen Wortsinn, aber das ist oft nicht der Fall. Stattdessen kann’s so mancher Vater mit der Tochter nicht so recht, die Folge: Man lebt sich auseinander.

Aber weil unsere Musik beiden gefällt, haben sie plötzlich eine Gemeinsamkeit, die den Dialog wieder in Gang bringt. Wenn du als Musiker so etwas mitbekommst, also das berührt dich schon.“

Dougie, mit der Akustischen in zwei Meter Entfernung auf einem Hocker jammend, wäre nicht Dougie, würde ihm dazu nicht auch etwas einfallen. Lind richtig: „Einer der bewegendsten Einträge auf unserem Internet Message Board stammte von einem Mädchen, das uns einfach nur für unser Cover von Bowies ‚All The Young Dudes‘ danken wollte. Wie sie schrieb, hatte sie gerade unsere Version laufen, als ihr Vater das Zimmer betrat. Der bekam lange Ohren, weil er die Nummer von früher kannte. Da ist er auf den Speicher gerannt, hat seine alten Bowie- und Mott The Hoople-Scheiben rausgekramt, und dann saßen er und seine Tochter da, haben eine Platte nach der anderen aufgelegt und hatten eine gute Zeit zusammen das erste Mal seit Jahren.“ Bingo, wieder ein Stück Welt verbessert.

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