Transphobie: K-Pop-Star Harisu reagiert öffentlich auf Suizid-Aufforderungen
Die Sängerin ist bekannt für ihr aktives Engagement für Transgender-Rechte in Südkorea.
K-Pop-Star Harisu, die abseits der Bühne als Lee Kyung-eun bekannt ist, teilte vergangenen Sonntag einen erschreckenden Screenshot ihrer privaten Nachrichten auf Instagram. Der Post zeigt, dass ein anonymer Nutzer sie aufgrund ihrer Transsexualität auf extremste und menschenunwürdige Weise beleidigt hat und die K-Pop-Sängerin sogar dazu aufforderte, Suizid zu begehen.
Die mutige Sängerin zeigte sich allerdings wenig beeindruckt von den verletzenden Worten des Internet-Haters und stellte ihn mit einem starken Statement vor ihrer gesamten Instagram-Fan-Gemeinde bloß.
„Du bist so lustig, mir schadet so etwas nicht. Bis jetzt hat man mich nur hübsch genannt und ich werde dementsprechend altern, aber selbst wenn ich älter bin, werde ich schöner sein als du. Auch wenn du dir Sorgen um mich machst, bin ich rechtlich eine Frau, also bringt es nichts, mir zu sagen, dass ich keine Frau bin. Egal, wo ich hingehe, mein Pass und meine Rechte sagen mir, dass ich eine Frau bin! Ich lasse mich von solchen Worten nicht erschüttern, also hau ab. Wenn du mich nicht magst, komm einfach nicht auf mein Instagram. Warum machst du dir die Mühe? Bist du so einsam? Magst du mich so sehr?“
Tod von Byun Hee-Soo
Das wichtige Statement kommt eine Woche nach dem tragischen Tod von Byun Hee-Soo. Die erste Trans-Soldatin in der militärischen Geschichte Süd-Koreas wurde tot in ihrer Wohnung aufgefunden, nachdem sie vergangenes Jahr wegen einer Geschlechtsumwandlung aus dem staatlichen Dienst entlassen wurde. Ein militärisches Gremium hielt sie aufgrund ihrer Orientierung für dienstuntauglich.
Der Fall bestätigte die Notlage, mit der sich Transgender in der gesamten sozial-konservativen Gesellschaft Südkoreas konfrontiert sehen. Der entsetzliche Tod von Byun Hee-Soo löste eine Welle der Trauer unter vielen Bürger*innen aus. Harisu war einer von den Mutigen, die Partei für die Verstorbene ergriff.
„Haltet inne und betet für die Ehre der Verstorbenen.“