Top 5: die besten Videos der Woche
ME-Redakteur Jochen Overbeck stellt seine liebsten Musikvideos der letzten Woche vor. Diesmal mit Ólafur Arnalds, DeLaZoo, The Shins, Gonjasufi und Freak Owls.
Ólafur Arnalds – Near Light
Was genau im Clip zu Ólafur Arnalds’ natürlich instrumental gehaltenen „Near Light“ erzählt wird, bleibt eigenartig, aber angenehm unklar. Eine Zugfahrt spielt eine Rolle, aber auch ein offenbar sehr in seinem Bürojob gefangener Mensch und so eine Art Suche nach dem ewigen Licht, das dem sonst in Graustufen gehaltenen Animationsfilm so eine Art roten Faden gibt.
DeLaZoo – Calm, Cool, Clean
Wer genau dieser DeLaZoo ist, wissen wir nicht, nur so viel. Gerade mal 16 Jahre alt und rappt und produziert schon wie ein Großer. Der Clip zu „Calm, Cool, Clean“ zeigt aber vor allem: Um ein gutes Video zu drehen, reichen ein paar Ideen, eine Kamera, ein Raum und ein Hauptdarsteller, der die richtigen „Moves“ drauf hat.
The Shins – Simple Song
Ach, James Mercer. Was für ein Spitzentyp. Was genau es mit dem „Simple Song“ und dem neuen Studioalbum „Port Of Morrow“ auf sich hat, könnt ihr im nächsten Heft nachlesen. Vorher gibt’s aber erstmal ein Video, und das ist so ziemlich das schönste seit mindestens vorletzter Woche: Gezeigt wird das Leben des James Mercer und seiner schrecklich netten Familie. Und zwar ausgehend von seiner Beerdigung. Sagten wir schon, dass James Mercer ein Spitzentyp ist?
Gonjasufi – The Blame
Nun ist das Abbilden urbaner Wastelands natürlich auch kein neuer Move mehr. Die stark zugespitzten Bilder eines offenbar seit Jahrzehnten verlassenen und dementsprechend angeschrammten Los Angeles im neuen Gonjasufi-Clip passen aber so gut zu dem entrückten Weltmusik-Reggae-Whatever-Storytelling-Dance des Amerikaners, dass das überhaupt nichts ausmacht.
Freak Owls – Philadelphia
Okay, das ist so niedlich, dass es fast weh tut. Freak Owls schreiben Indiepop-Songs, die ziemlich genau auf halber Strecke zwischen The Postal Service und Jason Schwartzmans Coconut Records liegen. Also Musik, der alles Aggressive abgeht. Kann man auch über den Clip von „Philadelphia“ sagen, in dem folgendes passiert: Mädchen, hübsch, zieht um. Mit ganz vielen Kartons. Aus einem der Kartons baut sie sich so Stop-Motion-mäßig ein Automobil. Mit dem braust sie dann durch die Karton-Walachei und ist bald wieder zu Hause bei ihren Lieben.