Ton Spion


Ganz schon nervig für eine junge Band, wenn sie aus der gleichen Stadt stammt wie Amerikas berühmteste Gitarren-Combo: „Natürlich stehen wir R.E.M. näher als Deep Purple“, ärgert sich Sänger/Gitarrist Barry Marler aus Athens/Georgia, „aber wir klingen rockiger und machen live auch viel mehr Krach.“

Diesen Krach, den das Trio Dreams So Real seit vier Jahren bei ungezählten Auftritten im Südosten der USA produzierte, machte die Talent-Scouts der Plattenfirma so heiß, daß sie den Newcomern gleich eine Option auf neun LPs anboten. Schon die erste davon, ROUGH NIGHT IN JERICHO, gibt den A&R-Leuten recht: kräftiger Gitarrenrock der Oberliga, harmonischer Satzgesang und einige der besten Songs, die in der letzten Zeit aus dieser Musik-Ecke kamen. Dreams So Real sind als Support der nächsten Jeff Healey-Tour, die von Musik Express/Sounds präsentiert wird, in Deutschland live zu Gast.

Steve Halliwell und Dave Allen sind sicher nicht die ersten britischen Musiker, die den amerikanischen Rock nach England schmuggelten. Überraschend aber, wie schnell die beiden Begründer der neuen Formation King Swamp die anti-amerikanische Gesinnung ihrer früheren Punk-Bands (Shriekback und Gang Of Four) abgestreift haben. „Ich habe meine Jugend damit vertrödelt, mir Bands wie Crazy Horse und die Doors anzuhören“, entschuldigt sich Halliwell, „und bis ich die Punk-Explosion erlebte, war das schon geil.“ Ist es nun auch wieder geworden, denn die „kraftvolle, laute Anti-Prefab Sprout-Band“ King Swamp klingt wie Doors und ZZ Top zusammen, plus einer Prise Led Zeppelin und dem Segen von Vater Bono. Nachzuprüfen auf dem LP-Debüt KING SWAMP und live im April auch auf deutschen Bühnen.