Tim Armstrong: Der letzte romantische Straßenkämpfer


Der Mann ist Linkshänder. Analphabet. Hat keinen Führerschein. Kein Bankkonto. Spielt eine Gretsch 6120. Hatte mal einen 30 Zentimeter hohen Iro. Ist im kalifornischen Albany aufgewachsen, am weniger erstrebenswerten Ende der kommunizierenden Röhren von Elend und Superprotz, die man „American Dream“ nennt. Hat im Obdachlosenasyl gewohnt, sich von Alk und Straßenpulver ernährt, zweimal überdosiert und, um sein Leben auf die Reihe zu kriegen, 1989 die peinlichste Clash-Revival-Band der Welt gegründet [die gleichzeitig die geilste ist]: Rancid „ranzig“). Er hat also auch Selbstironie. Timothy Lockwood Armstrong ist von der US-Punk-Revival-Welle in die Stadien geschwemmt worden, hat sich aber standhaft geweigert, bei einem Major-Label zu unterschreiben. Erwollte lieber“.bei Freunden“ bleiben. Tim macht aber auch mal Fehler: Pinks trv this, auf dem er als Songwriter und Produzent mitgetan hat, ist mit Abstand sein schwächstes Album. Danke dafür: Als ihn Ehefrau und Distillers-Röhre Brody Dalle per Knutsch-Foto abgesägt hat, hat er geweint. Und dann „Fall Back Down“ geschrieben.

Was hat er uns beschert?

Sechs Alben mit Rancid, eines besser als das andere. Und drei Alben von Idol und Freund Joe Strummer (auf seinem Label Hellcat).

Das wollen wir als nächstes uon ihm sehen: Eine Split-Single mit den Libertines. (Unbeschriftet. Mal sehen, ob die Trendnasen erkennen, wer Wer ist.