Bei diesem Konzert fällt es schwer zu sagen, ob die Band oder die Kulisse das eigentliche Highlight ist: Am 18. Mai treten The XX vor den Ruinen des Berliner Spreeparks auf. Sicher einer der interessantesten Orte der Hauptstadt, vor allem aber einer mit einer interessanten Geschichte: 1969 als einziger Vergnügungspark der DDR eröffnet, zog er bis zu 1,7 Millionen Besucher jährlich an. Nach der Wende kämpft der Park, 2002 folgt die Insolvenz, der Spreepark schließt. Der ehemalige Betreiber zieht nach Peru, wird 2004 festgenommen, als er in einem Fahrgeschäft 167 Kilo Kokain nach Deutschland schmuggeln will. Über diese Geschichte wurde mit „Achterbahn“ sogar ein Dokumentarfilm gedreht, das Riesenrad gehört noch heute zu den meistfotografierten Motiven der Hauptstadt.
Gut möglich, dass The XX „Achterbahn“ gesehen haben. Vielleicht sind sie aber auch – beliebter Zeitvertreib junger Hauptstadtbesucher – einmal nachts in den Spreepark eingestiegen. Auf jeden Fall wollen sie mit dem unter dem Claim „Night + Day“ stehenden Abend die Ruinen wieder zum Leben erwecken: Neben The XX werden bei dem Allnighter befreundete und Lieblingsbands der Londoner spielen (die allerdings bis zum Redaktionsschluss leider noch nicht feststanden).
Das Konzert in Berlin ist Teil einer Veranstaltungs-Serie, für die sich die Band besondere Orte ausgesucht hat. So findet das Eröffnungskonzert am 5. Mai im Lisabonner Jardim da Torres de Belém (direkt an der Mündung des Tajo) und das Finale am 23. Juni im Osterley Park in Isleworth (mit Herrenhaus und allem Drum und Dran) im Westen Londons statt.
18.5. Spreepark, Berlin
Thexx.info/nightandday
