The Who: History
Hunderte zertrümmerter Instrumente, ein kleines Vermögen für verwüstete Hotelzimmer und über 70 Millionen verkaufte Platten gehen auf das Konto von The Who. Der Urknall findet 1963 in einer Londoner Garage zwischen Chiswick und Hammersmith statt, als sich die beiden Lokalmatadoren The Detours und Goldhawk Club zusammenschließen: Sänger Roger Daltrey, Gitarrist Pete Townshend und Bassist John Entwistle. Am Schlagzeug sitzt noch Doug Sanders. Keith Moon stößt erst ein Jahr später zu dem damals unter dem Namen The High Numbers firmierenden Quartett Die von Manager Peter Meaden auf Mods getrimmte Band floppt mit der ersten Single „l’m The Face“ gnadenlos. Erst nach Management- (Kit Lambert, Chris Stamp) und Namenswechsel zeigen sich Resultate: „I Can’t Explain“ und „Anyway, Anyhow, Anywhere“ knacken die britische Top Ten, „My Generation“ wird eine unsterbliche Hymne,“Substitute“,“I’m A Boy“,“Happy Jack“ und „Pictures Of Lily“ zementieren das gewonnene Terrain. Doch die Mod-Szenerie macht bald Platz für den bunten, aus San Francisco importierten Hippie-Underground -The Who treiben trotz exzellenter Singles und Alben nur im Mittelfeld der Psychedelia. Permanente Zankereien (besonders zwischen Daltrey und Townshend), zahlreiche Skandale (die zumeist auf Moonies Konto gingen) und Auflösungsgerüchte machen 1968 die Runde. Erst mit „Tommy“ – 1969 erschienen, 1975 verfilmt, Anfang der Neunziger am Broadway aufgeführt – gelingt der internationale Anschlusstreffer. Die von Townshend geleitete Combo positionierte sich mit den Folgewerken „Live At Leeds“ und „Who’s Next“ als 1A-Hard-Rock-Band. Ein weiteres erfolgreiches Konzeptalbum mit moderaten Zwischentönen folgt 1973 mit „Quadrophenia“. Bis zum plötzlichen Ableben Keith Moons im September 1978 erscheinen noch zwei weitere Millionenseller („The Who By Numbers“,“Who Are You“). Der vakante Platz Moons wird mit Ex-(Small) Faces Kenny Jones einigermaßen adäquat aufgefüllt. Doch ein musikalischer Volltreffer will der Band nicht mehr gelingen. Im August 1983 erfolgt mit Townshends Aussage „Wir sind zu alt!“ das endgültige Aus. Na ja, nicht ganz. Diverse Events und Jubiläen lassen das Unternehmen wieder und wieder zusammenkommen. 1997 mottete Townshend für ein Hyde Park-Konzert „Quadrophenia“ in Starbesetzung aus, in jüngster Zeit gab es Tourneen durch England und die USA.