The Ting Tings


Während du schliefst: Das Pop/ Elektro-Duo aus Manchester wurde über Nacht berühmt.

The Ting Tings haben den entscheidenden Moment ihrer Karriere verschlafen: Im Sommer 2007 hatten sie gerade beim Glastonbury-Festival als ungesignte Band auf der kleinen „Introducing“-Stage ihren erst vierten Auftritt überhaupt absolviert. Alles lief gut, doch haben sie danach schlichtweg vergessen, dass die BBC bei dieser Gelegenheit einen Beitrag produziert hat, der kurz darauf spät nachts ausgestrahlt wurde. „Man vergisst leicht, was das für eine Wirkung hat: Am nächsten Tag gingen unsere My-Space-Nachrichten und E-Mails durch die Decke“, sagt Katie, die auf der Bühne singt, Gitarre spielt und gelegentlich auch eine große Bassdrum bedient. „Wir hätten gedacht, dass um die Zeit eh jeder im Bett ist – wir haben es ja selbst verpennt. Wir mussten erst auf Wiederholungen warten.“

Während Katie und Schlagzeuger/Sänger Jules De Martino den Schlaf der Gerechten schliefen, sprach sich bereits in ganz England herum, wie großartig die Songs „Great DJ“ und „That’s Not My Name“ waren. „Diese Band wird 2009 Headliner auf[Glastonburys großer]Pyramid-Stage sein – wenn nicht, esse ich Schlamm“, prophezeite ein BBC-Radiomoderator in dem entscheidenden Beitrag. Ob es wirklich so schnell geht? Das Debüt WE STARTED NOTHING ist jedenfalls ein einfallsreiches Popalbum geworden, das elegant zwischen Blondie-, The-Long-Blondes- und Talking-Heads-beeinflusstem 80s-Pop und moderneren, elektronischeren Beats pendelt.

The Ting Tings We started Nothing (SonyBMG)

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