The party’s over


The Faces geben ihr letztes Konzert mit Rod Stewart und lösen sich wenig später auf.

„Wir wollten eigentlich immer nur sein wie die Stones“, so äußerte sich Ronnie Wood einmal scherzhaft über die Faces, nachdem er 1976 tatsächlich den Gitarristenjob bei Jagger & Richards übernommen hatte.Seit 1969 hatte Wood gemeinsam mit seinem Kumpel Rod Stewart, dem schottischen Ausnahmesänger, Blondinenfreund und Erfinder der Ananasfrisur, bei den Faces den Ton angegeben. Nach Stewarts Übersiedlung aus dem trüben London ins sonnige Kalifornien ist diese Zeit im Herbst’75 jedoch vorbei-der mit Hits wie „Maggie May“ und „You Wear It Well“ zum Solostar aufgestiegene Stewart verkündet seinen Ausstieg bei den Faces. Das letzte Konzert gibt die Band am U.Oktober im Nassau Coliseum auf Long Island. Die Entscheidung kann indes niemanden recht überraschen, denn die Faces scheinen eh am Ende. Zwar haben es Stewart, Wood, Ronnie Lane (bass), lan MacLagan (keys) und Kenny Jones (dr) mit gradlinigem Kneipenrock, geschmiert mit reichlich Bier und einer Prise Folk, zur angesagten Live-Attraktion gebracht, mit „Stay With Me“ 1971 gar einen Welthit verbucht, doch seitdem geht’s stetig bergab. Alben geraten allenfalls durchwachsen, Lane steigt aus, und Stewart verliert nach und nach das Interesse. Dessen Megahit „Sailing“ bricht der Band dann endgültig das Genick.