Die Aula der modernen Oberschule von Lisse ist gut besucht. Schüler zwischen 9 und 16 haben 5 Mark bezahlt, um die Meteors aus Amsterdam zu sehen. Die machen zwischen 20.30 und 22.30 Uhr zwei Sets – so ist das bei Schul-Gigs in Holland üblich. Das wohlerzogene Schülerpublikum scheint eine Erwartung für diesen Abend zu haben und sonst gar nichts – Unterhaltung. Vielleicht ist das Meteors-Konzert deshalb so wenig inspirierend ausgefallen. Alles, was auf Platte den Reiz der Gruppe ausmacht, etwas Bowie-, Roxy Musicund Ultravox-Stirnrnung verflacht zu einer Joe Jackson-Kopie ohne Ausstrahlung. Sänger und Meteors-Boss Hugo Sinzheimer intoniert monoton und gepreßt, die Band spielt solide, aber es fehlt das gewisse Etwas, sogar bei den rhythmisch starken Nummern wie „Bombitta“ und dem als Single ausgekoppelten „Candy“, bei dem Gitarrist Ferdinand Bakker zur Violine greift und das Publikum mitsingt. Auch das Titelstück der letzten LP .HUNGER“ kann den Hunger auf ein wirkliches Bühnenerlebnis nicht stillen.
