The Kooples: Peter Doherty kreiert den Dandy


Peter Doherty tauscht seine Sträflingskleidung gegen feineren Zwirn und entwarf eine Kollektion für The Kooples

Neuer Name, neuer Look: Peter Doherty scheint mit seiner Entscheidung, kein impertinenter Pete mehr sein zu wollen, sondern lieber ein gestandener Mann, auch seine Garderobe gewechselt zu haben. Zwar war sein Look schon immer durchsetzt von dem ein oder anderen Modeklassiker, insbesondere dem Panamahut, doch frisch aus dem Knast entlassen wirkt Doherty, als wolle er lieber die Figur in einem Fitzgerald-Roman als das personifizierte Klischee eines Rock ’n‘ Roll-Musikers sein. Doch weil es sich als Dandy unter englischen Rüpeln wohl etwas einsam lebt, macht Doherty seinen neuen Stil sogleich für die ganze Welt zugänglich und entwarf für das französische Label „The Kooples“ eine Mini-Kollektion.

Inspiriert durch die Verfilmung von Alfred de Mussets autobiographischem Roman Bekenntnisse eines jungen Zeitgenossen, der von dessen Jugend in den 1830er Jahren in Paris erzählt und in dem Doherty neben Charlotte Gainsbourg die Hauptrolle spielt, und verfeinert mit Einflüssen der Mods, entwarf er eine Kollektion aus scharf geschnittenen Dreiteilern, knöchellangen Jeans und Hemden für Männer; femininen Spitzenröcke, viktorianischen Blusen und einem militärischen Blazer für Frauen. Als Accessoires gibt es Hosenträger, Hüte, die in Zusammenarbeit mit den altehrwürdigen Londoner Hutmachern Lock & Co entstanden und für die französische Seele die Tricolore als Ansteckwappen.

Befragt zur Idee des Dandytums in seiner Kollektion sagt Doherty im Interview mit John Savage: „Baudelaires Definition des Dandy galt weniger dem was man trägt oder sagt, sondern war eine Geisteshaltung. Eine spirituelle und intellektuelle Erhabenheit als Grundhaltung.“ Dann bleibt ja nur zu hoffen, dass diese Einsichten der Selbst- und nicht der Imagefindung dienen.