The House Of Love, Hamburg, Logo


Ein früh gefülltes Logo bot die besten Voraussetzungen für ein gutes Konzert nach der langen Sommerflaute: The House Of Love, mit ihrer ersten LP seit Wochen an der Spitze der britischen Independent-Charts und die als Pop-Hoffnung des Jahres 1988 gehandeli. gastierten in di i Hansestadt. Anfängliche Zweifel darübc;. ob sie diesem Status auch gerecht werden könnten, verflog spätestens nach den ersten drei Songs. Guy Chadwicks Gesang und Terry Bickers Gitarre, unterstützt von Chris Groothuizen am Schlagzeug und Peter Evans am Baß, zogen das Publikum spontan in ihren Bann. House Of Love-Songs haben nichts Überflüssiges an sich, jeder Ton sitzt an seinem festen Platz. Titel wie „Hope“ oder „Road“ (lange Songtitel führen House Of Love nicht…) verbinden eingängige, manchmal schüchterne Melodien mit Lebensfreude. Ruhige, getragene Titel voller melancholischer Farbe, die aber nie in Verzweiflung oder Weinerlichkeit abglitten, bestimmten die erste Hälfte des Gigs. Eingeleitet durch ihre beiden letzten Singles „Christine“ und „Destroy The Heart“, wurde daraus nach der Pause eine dröhnend-melodiöse Gitarrenwand, die Vergleiche mit Velvet Underground wohl unvermeidlich machte: So hauchte „Sulphur“ dem bekannten Riff aus „I’m Waiting For My Man“ neues Leben ein, und als Zugabe gab’s den Stooges-Klassiker „1 Wanna Be Your Dog“ — der krönende Abschluß eines rundum gelungenen Auftritts. The House Of Love wußten an diesem Abend aber gerade auch durch neue Songs zu überzeugen; auf kommende Platten darf man also gespannt sein. Vergleiche mit The Jesus And Mary Chain erscheinen nach diesem Konzert abwegig; House Of Love präsentierten sich auch nicht als naive Psychedelic-Kapelle, wie es ihnen ab und an vorgeworfen wird. Ihre Musik spiegelt ein Wirrwarr von Gefühlen und Stimmungen wieder, kommt aber dennoch ohne Sentimentalitäten aus. Sie sind angry young men, die ihren eigenen Weg gefunden haben. Läden wie das Logo dürften bei der nächsten Tour jedenfalls viel zu klein sein…