„The Breakfast Club“: Cast nach 40 Jahren wieder vereint

Bei der Comic Con am Drehort Chicago erinnerten die fünf Hauptdarsteller:innen an den Kult-Film.


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In den Achtzigern war „The Breakfast Club“ (1985) einer der erfolgreichsten Coming-Of-Age-Filme überhaupt – und bis heute ist er ein Klassiker. Jetzt ist die Besetzung zum ersten Mal wieder vollständig zusammengekommen. Hier alle Hintergründe zur Wiedervereinigung.

Lange Trennung des „Breakfast Club“

Das erste Mal seit 40 Jahren traten Molly Ringwald, Emilio Estevez, Judd Nelson, Ally Sheedy und Anthony Michael Hall wieder öffentlich zusammen auf. Der Grund: Bei der „C2E2“-Convention (Chicago Comic & Entertainment Expo) nahmen sie an einem Gespräch zum Jubiläum des Films teil. Die Messe fand in Chicago statt, wo auch die Dreharbeiten zu „The Breakfast Club“ stattfanden. Gemeinsam sprachen die Schauspieler:innen über das Vermächtnis des Films sowie die Zusammenarbeit mit Regisseur John Hughes.

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„Ich bin wirklich sehr emotional und gerührt, dass wir alle zusammen sind“, teilte Molly Ringwald im Gespräch mit. Sie erzählte, dass der Rest der Gruppe sich bereits zwischenzeitlich getroffen hatte, Emilio Estevez damals jedoch fehlte. „Jetzt müssen wir keine Pappfigur von ihm mehr nutzen, weil er hier ist.“

Estevez kommentierte: „Ich habe alle meine Klassentreffen geschwänzt, also war das hier etwas, das ich endlich mal nur für mich selbst tun musste. Das ist etwas Besonderes: Es ist hier in Chicago, wo wir den Film gedreht haben, und offensichtlich ist es das 40-jährige Jubiläum, und es fühlte sich einfach an, als wäre es an der Zeit.“ Ferner ging er auf Vorwürfe ein, die er sich durch frühere Abwesenheiten eingebracht hatte: „Jemand hat mir erzählt, dass Molly gesagt hat: ‚Mag Emilio uns einfach nicht?‘ Und das brach mir das Herz. Und ich sagte: ‚Nein, natürlich liebe ich sie alle.‘ Und das ergab einfach Sinn, also bin ich hier.“

Ursprünglich andere Besetzung?

Molly Ringwald sprach außerdem darüber, dass Hughes ursprünglich eine andere Vision für ihre Rolle der Claire Standish sowie für Judd Nelsons John Bender hatte. „So wie ich das verstanden habe, sollte eigentlich John Cusack Bender spielen und dessen Schwester Joan Cusack war für Allison eingeplant“, sagte sie. „Ich weiß allerdings nicht, wer für die anderen Rollen vorgesehen war.“ Nachdem Ringwald den Regisseur in „Das darf man nur als Erwachsener“ (im Original: „Sixteen Candles“, 1984) überzeugt hatte, entschied sich Hughes für sie als Claire. Wie die anderen Casting-Umentscheidungen zustande kamen, teilte sie nicht. Dafür erzählte sie, dass sie anders als Nelson, der im Film dasselbe Outfit wie beim Vorsprechen trug, extra neue Kleidung für die Dreharbeiten kaufte.

Chicago in den Achtzigern

Judd Nelson berichtete darüber hinaus, wie Emilio Estevez die Zeit der Dreharbeiten in Chicago verbracht hätten. Bei sechs Drehtagen pro Woche war wenig Zeit für Entspannung. „Samstagabends fuhren Emilio und ich in die Innenstadt“, erinnerte sich Nelson. „Wir konnten kein einziges Lokal in der Division oder Rush Street finden, das einen Kerl in Turnschuhen und einen Kerl in Motorradstiefeln reinlassen wollte. Wir fanden stattdessen ein Lokal namens Jazz Bulls, das heute nicht mehr existiert. Es war der beste Laden der Welt. Sie ließen uns rein, es war ihnen völlig egal. Und so haben wir Chicago genossen, drei Stunden lang, einmal pro Woche.“ Ferner besuchten sie Plattenläden und ein Prince-Konzert.

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„The Breakfast Club“ ehrt John Hughes

Der Cast war sich über die großartige Zusammenarbeit mit dem 2009 verstorbenen John Hughes einig, dem sie auch direkt zu Beginn es Auftritts einen Applaus widmeten. „Hughes meinte es ernst, als er sagte, er wolle, dass wir an der Entstehung des Films beteiligt sind“, beschrieb Nelson den Filmemacher als kollaborativ arbeitend. „Er mochte uns.“

Anthony Michael Hall verwies darüber hinaus auf die inspirierende Botschaft von „The Breakfast Club“, die den Film auch 40 Jahre später aktuell sein lässt. „Ich denke, was ich aus dem Film mitnehme, ist die Idee der Gemeinsamkeit, dass wir uns ähnlicher sind als wir uns unterscheiden“, sagte er. „Das ist wirklich stark. Wenn die Leute den Film sehen, ist das wie eine unbewusste Gruppentherapie. Sie sehen sich selbst. Dass der Film immer wieder eine neue Generation findet, ist ein Beweis für Johns Arbeit und sein Schreiben.“