The Big Pink


"Fuck you, wir geh'n feiern": Zwei Nachteulen mit Musikbusiness-Erfahrung haben eines der schönsten Noisepop- und Neo-Shoegaze-Alben des Jahres aufgenommen.

2000 Milo Cordell und Robbie Furze treffen sich auf einer Millenniuni-Silrester/iarty in London. lag The Big Pink schreiben erste Songs. Die Debiitsingle“.Too Young To Lore“ erscheint im folgenden Jahr. 2009 Die Band unterschreibt bei 4AD/Beggars. Im Februar gewinnt sie den Philip Hall Radar Airard, verlieben vom A/I/A‘.

Milo Cordell hat die Frage nach dem „Vitamin B“-Effekt satt. „Fuck, man“, seufzt er, „ich kann nicht glauben, dass Leute so blöd sind, zu denken, dass sich Label darum reißen, meine Band unter Vertrag zu nehmen, nur weil ich famie Reynolds von den Klaxons kenne.“

Beziehungen hin oder her: Bevor Cordell Keybo.irder und Songwriter in der Londoner Noise-Pop-Band The Big Pink wurde, sammelte er definitiv Erfahrungen im Musikbusiness als Leiter des Indielabels Merok (Singles u. a. von Telepathe und Esser) und als Talentscout, der The Horrors bei XL Recordings unterbrachte. Auch sein Kollege, Gitarrist und Sänger Robbie Furze, hat eine interessante musikalische Vergangenheit: Er spielte Anfang der 00er Jahre in der Band von Alec Empire (ehemals Atari Teenage Riot) und veröffentlichte Musik auf dessen DHR-Labcl. Außerdem erschien er 2008 in den Klatschspalten britischer Zeitungen, als er seiner guten Freundin Lily Allen nach einer Trennung beistand. Obwohl Cordell „kein Interesse an diesem Networkingkram“ hat, ist das Feiern Hobby und Muse zugleich für The Big Pink. Als Teenager gingen Cordell und Furze “ J2 Mal im fahr“ zu halblcgalen Raves in stillgelegten Fabrikhallen in London, heute sind sie eher in konventionelleren Bars und Clubs anzutreffen. Die durchfeierten Nächte hefern Material fürs Songwnting.

Cordell: „Wenn wir verkatert sind, schreiben wir am besten. Man ist dann sehr emotional und mitgenommen – oder einfach lethargisch und leer, dann macht man besser die Drumtracks. Wir schließen so viele Effekte wie möglich an einen Synthesizer an und drücken 20 Minugen lang auf die Tasten. Y‘ know, fuck shit up. Aus diesen Lärmorgien suchen wir looptaugliche, hypnotische Fetzen heraus – ein zweisekündiges Heulen zum Beispiel – und kombinieren sie miteinander.“

Das Resultat, das atmosphärische, mit subtilen Beats unterlegte Debütalbum A BRIEF MSTOKY 01″ LOVE, ist auch von Exfreundinnen der beiden inspiriert. Cordell: „Diese Mädchen waren nicht gut für uns. Als es vorbei war, waren wir selbstverständlich trotzdem traurig, aber in erster Linie dachten wir: Fuck you, wir geh’n feiern.“