The Band: Folk-Rock-Gruppe auf Erfolgskurs
Im Sommer 1968 erschien bei der Fa. Capitol-Records in Amerika ein Album mit dem etwas ausgefallenen Titel „Music From Big Pink“. In der Umgebung von New York, und besonders in dem kleinen Städtchen Woodstock, wussten die „Insiders“, was die Uhr geschlagen hatte. The Band hatte ihre 1. LP veröffentlicht. Robertson, Danko, Manuel, Heimund Hudson produzierten ihre erste Scheibe ausschliessllch im self-made-Verfahren im Keller ihres rosa-rot gestrichenen Holzhauses in den Bergen bei Woodstock. In der Zwischenzeit sind auch die beiden letzten LP’s „The Band“ und „Stage Fright“ in Deutschland erschienen. Es war ein langer Weg (fast 11 Jahre) bis die „Band“ vor 2 Monaten auch in Deutschland bei ihren drei Konzerten ein aufmerksames Publikum antrat. Heute ist eben eine Tournee dieser Gruppe auch diesseits des Atlantiks kein Risiko mehr. Dass das einmal anders war, bewies die 1966 zusammen mit Bob Dylan durchgeführte Europa-Tournee. Die Zeit war damals für den sogenannten folk-rock noch nicht reif. Britische Fans brüllten enttäuscht: „Schickt sie zurück nach Amerika“. In einer Zeit der heulenden Rückkopplungen, wo fast jeder von der Elektrizität seines Instrumentes angetan war, hatte es The Band, auch wenn Bob Dylan dazugehörte, schwer, sich mit ihrer eigenen Musik durchzusetzen.
Denn, wenn die „Band“ aufspielt, bekommt der Zuhörer was zu hören. Es klingt als öffne sich ein amerikanisches Volksmusikarchiv. Ein ragtime-Klavier scheppert, hillbilly-Geigen fiedeln, eine Dixieland-Band bläst und verschiedene Stilrichtungen sind so gekonnt miteinander verbunden, dass Kritiker von einer totalen Faszination sprechen. So wie ihre musikalischen Reminiszenzen an das alte Amerika erinnern, so haben auch ihre Texte eine Beschaulichkeit, die man heute im reichsten Land der Erde nur noch selten findet. Sie singen vom „Korn auf den Feldern“ und vom „Rascheln der Reishalme, wenn der Wind über das Wasser weht“. Sehnsüchtig wird an Mark Twain, an Raddampfer auf dem Mississippi und überhaupt an ein „american way of life“ gedacht, welches heute nicht mehr so richtig zu klappen scheint. Dass ihre besinnliche Musik ankommt, beweisen die mehr als 4 Millionen verkaufter LP’s und diese Statistik weist sie als eine der erfolgreichsten rock-bands Amerikas aus. Auf ihrer Farm leben sie abseits von der Konsumgesellschaft und Robbie Robertson sagt dazu: „Seht euch doch mal an, was so los ist. Man muss ausserhalb leben, sonst verliert man’s“. In dieser Abgeschiedenheit haben sie ihre besten Einfälle. Ideen, die sich weitgehend von der heute produzierten Musik abheben.
Und das ist die Besetzung von The Band:
Robbie Robertson – leadguitar, vocals
Richard Manuel – piano, vocals
Levon Helm – drums, vocals
Rick Danko – bass, vocals
Garth Hudson – organ, vocals