Hohe Produktionskosten und negative Bewertungen: Die „Star Wars“-Serie „The Acolyte“ wird nach nur einer Staffel eingestellt.
„The Acolyte“, die viel diskutierte „Star Wars“-Serie auf Disney+, wird nach nur einer Staffel eingestellt. Lucasfilm hat sich entschieden, die Geschichte, die den Aufstieg der Sith rund 100 Jahre vor den Ereignissen von „Star Wars: Die dunkle Bedrohung“ beleuchtet, nicht weiterzuführen.
Diese Entscheidung überrascht vor allem, weil das Finale der ersten Staffel viele offene Fragen hinterließ und deutlich auf eine Fortsetzung hinwies.
Leslye Headland, bekannt durch „Russian Doll“, hat die Serie entwickelt. Als bekennende „Star Wars“-Liebhaberin war es ihr Ziel, eine Geschichte außerhalb der etablierten Zeitleiste zu schaffen.
Die Serie erzählt von den Zwillingen Osha und Mae, die als Kinder getrennt wurden und glaubten, der jeweils andere sei tot. Die Handlung erkundet dabei die komplexe Natur der Jedi und hinterfragt ihr oft idealisiertes Bild. Insbesondere Jedi-Meister Sol, gespielt von Lee Jung-jae, steht im Mittelpunkt dieser moralischen Grauzonen, da er für die Trennung der Zwillinge verantwortlich ist.
„The Acolyte“: Ein polarisierendes Experiment und sein Scheitern
Die Serie spaltete das Publikum. Einige lobten die mutige und unkonventionelle Herangehensweise, die es wagte, das strahlende Bild der Jedi zu trüben. Andere hingegen empfanden diese Entscheidungen als Verrat an der traditionellen „Star Wars“-Erzählweise, die klar zwischen Gut und Böse unterscheidet.
„The Acolyte“ wurde zudem Opfer vom sogenannten „Review-Bombing“. Einer Praxis, bei der Trolle absichtlich negative Bewertungen abgeben, oft aus ideologischen Gründen. Die Serie wurde besonders wegen seiner diversen Besetzung und der Darstellung von LGBTQ+-Charakteren angegriffen.
Trotz der kontroversen Diskussionen gelang es nicht, eine stabile Zuschauer:innenbasis zu halten. Nach einem starken Start sanken die Zuschauer:innenzahlen rapide, und die Serie verschwand bereits nach der dritten Woche aus den Top 10 der meistgesehenen Inhalte auf Disney+. Das Finale erzielte schließlich die niedrigsten Einschaltquoten aller „Star Wars“-Serien auf der Plattform.
Auch finanziell war „The Acolyte“ ein riskantes Unterfangen. Mit Produktionskosten von über 200 Millionen US-Dollar setzte Lucasfilm hohe Erwartungen in den Erfolg der Serie, diese wurden jedoch nicht erfüllt. Diese Faktoren führten letztlich dazu, dass Lucasfilm den Stecker zog.
So geht es jetzt im „Star Wars“-Universum weiter
Während „The Acolyte“ nun offiziell beendet ist, steht das „Star Wars“-Universum nicht still. Im Dezember wird die Serie „Skeleton Crew“ auf Disney+ starten, die sich stilistisch stark von „The Acolyte“ unterscheiden soll. Inspiriert von den Abenteuergeschichten der 1980er-Jahre, wird diese Serie überwiegend von einer jungen Besetzung getragen.
Darüber hinaus ist die zweite Staffel von „Andor“, der politischen Thriller-Serie mit Diego Luna, für 2025 geplant. Auch eine zweite Staffel von „Ahsoka“ ist in Entwicklung.
