„Tann der Teufel II“ – Horror-Hütte


Vor drei Jahren brachte „Tanz der Teufel“ den absoluten Höhepunkt der neuen Horrorwelle. Einen riesigen Baumstamm gab es da etwa, der sich selbständig machte und ein wehrloses Mädchen „vergewaltigte“. Das Publikum hatte was zum Weitererzählen, und die Film-Kontrolleure waren scheinbar vor Schock gelähmt. In England wie in Deutschland schlugen sie mit Schnittauflagen erst mit reichlich Verspätung zu. Was kann jetzt, in der Fortsetzung des Horror-Infernos, überhaupt noch kommen?

Einiges! Und es kommt noch faustdicker als beim ersten Mal.

Regisseur Sam Raimi, der zwischendurch den leicht verunglückten „Crimewave“ drehte, blieb seiner alten Story treu. Es ist wieder dieselbe kleine, verlassene Hütte im Wald. Keine Clique zieht diesmal dorthin, sondern ein argloses Pärchen auf der Durchreise. Eh sie sich’s versehen, haben sie die Untoten gestört. Die Monster, die da irgendwo draußen im Wald lauerten, greifen an und schnapp – Annie (Sarah Berry) ist eine von ihnen. Ihr Freund Ash (Bruce Campbell) erkennt, daß er ihre Metamorphose zum Monster, das auch ihm lebensgefährlich wird, stoppen muß. Da er sie nicht wieder zu den Gesunden zurückholen kann, gibt’s nur einen Ausweg: Unter die Erde mit ihr! Doch das ist leichter gesagt als getan.

Horrorfilme funktionieren gemeinhin, indem sie Menschen in unglaubliche Situationen bringen und ihre verwirrten Reaktionen ausschlachten. Sam Raimi geht anders vor. Er bringt seine Figuren in absolut absurde Situationen und läßt sie sehr cool und rational reagieren. Und was tut man am besten, wenn sich der vom Körper abgetrennte, aber noch lebendige Kopf seiner Freundin in die eigene Hand festgebissen hat. Im Wergzeugschuppen bieten sich Lösungen. „Tanz der Teufel II“ ist mehr noch als der erste Teil eine Komödie. Böse und zynisch zwar, aber nicht zu verwechseln mit einem der stupiden Schlächterfilme. Die Freiwillige Selbstkontrolle (FSK) bleibt Feinheiten verschlossen und verfügte selbst für die Freigabe ab 18 einige Schnitte.