Tangerine-Dream-Gründer Edgar Froese: Tot mit 70


Der Elektronikpionier und Kopf von Tangerine Dream erlag bereits am Dienstag in Wien den Folgen einer Lungenembolie.

Edgar Froese, Kopf und Gründer von Tangerine Dream, ist am 20. Januar in Wien an einer Lungenembolie gestorben. Dies gaben Tangerine Dream heute auf Facebook bekannt.

Sein Tod sei „plötzlich und unerwartet” gekommen, und erfülle ihre Herzen mit “unermesslicher Trauer”, schrieb die Band. Etwas Trost fänden sie einzig in einem Zitat von Froese: “Edgar sagte einmal: ‘Es gibt keinen Tod. Nur einen Wechsel der kosmischen Adresse’.”

Froese hatte Tangerine Dream 1967 in Berlin gegründet. Anfänglich im Ausland als Vertreter des Krautrock angesehen, zählte die Gruppe schon bald neben Can, Neu! und Kraftwerk zu den wichtigsten Bands aus Deutschland. Zum weltweiten Erfolg trugen vor allem die sphärischen Sounds, die Froese – ursprünglich Gitarrist – seinen Synthesizern entlockte, bei.

Froese war das einzig konstante Mitglied der Formation, der Zeitweise Klaus Schulze, Conrad Schnitzler und zuletzt auch Ulrich Schnauss angehörten, und die Band nahm in dieser Zeit über 100 Alben auf. Darunter Klassiker wie ATEM, das John Peel 1973 zu seinem “Album des Jahres” wählte, und zahlreiche Soundtracks (u.a. zu Tom Cruises 1983er Film “Risky Business”).

Noch im Jahre 2013 steuerten Tangerine Dream Musik zum Computerspiel “GTA V” bei, ein Jahr später, im Juni 2014, standen sie ein letztes Mal in Köln auf einer deutschen Bühne.