Studie legt nahe: Nach dem ESC 2018 müssten die Deutschen glücklicher werden


Britische Forscher entdeckten unter den Befragten einen möglichen Zusammenhang zwischen Lebenszufriedenheit und Teilnahme des eigenen Landes beim Eurovision Song Contest.

Der Eurovision Song Contest 2018 ist Geschichte. Mit Netta aus Israel gewann die Favoritin den diesjährigen Grand Prix, wie der ESC im Volksmund weiterhin genannt wird, Michael Schulte erreichte für Deutschland Platz 4. Apropos Volk: In Deutschland sahen rund 7,7 Millionen Zuschauer das ESC-Finale am Samstagabend und damit zwar weniger als in den Jahren davor, aber dafür mit größerem Marktanteil (33,3 Prozent). Und eine bereits im Vorfeld des Eurovision Song Contest 2018 veröffentlichte Studie legt nun nahe, dass sich nicht nur die Deutschen, sondern die Bürgerinnen und Bürgern sämtlicher Länder, die am ESC-Finale teilnahmen, glücklicher fühlen müssten. Einfach weil ihr Land am ESC teilnahm.

In einer vom Imperial College London unter Leitung von Filippos Filippidis durchgeführten Studie wird bereits seit 1973 zweimal im Jahr in sämtlichen europäischen Ländern eine Umfrage zur Lebensqualität und -zufriedenheit durchgeführt. Eine zentrale Frage darin lautet im englischen Original: „On the whole, are you very satisfied, fairly satisfied, not very satisfied or not at all satisfied with the life you lead?” Nun haben Filippidis und sein Team jeweils im Mai gegebene Antworten von über 160.000 Menschen zwischen 2009 und 2015 analysiert und nach Berücksichtigung verschiedener Faktoren einen Zusammenhang entdeckt: Bürgerinnen und Bürger aus Ländern, die am Eurovision Song Contest teilnahmen, waren mindestens 13 Prozent zufriedener mit ihren Leben als Befragte, deren Heimatländer nicht teilnahmen. Mehr noch: Wenn das eigene Land im Finale zehn Plätze weiter vorne landete, stieg die gefühlte Lebenszufriedenheit um vier Prozent. Ein ESC-Sieg hingegen brachte keine weitere Bonuszufriedenheit.

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Die Forscher unterstreichen, dass es sich bei diesen Beobachtungen nur um eine beobachtete Wechselbeziehung handele, nicht aber um einen kausalen und wissenschaftlich belegten Zusammenhang. Wenn dies aber tatsächlich zuträfe, dürften die Deutschen in den vergangenen Jahren zwar schon nicht all zu unzufrieden gewesen sein – schließlich ist Deutschlands Teilnahme jedes Jahr gesetzt, weil es zu den „Big Five“ der European Broadcasting Union (EBU) gehört, also den ESC mit viel Geld bezuschussen. Im Jahr 2018 müssten sie aber nochmal zufriedener werden: Der 4. Platz für Michael Schulte ist nach dem Sieg von Lena Meyer-Landrut im Jahr 2010 der beste ESC-Platz in diesem Jahrtausend, in den vergangenen Jahren landete Deutschland regelmäßig gar auf den letzten Plätzen. Aber Achtung: Die WM 2018 steht noch aus!