Wenn der Glaube wirklich Berge versetzen kann, dürften die amerikanischen Heavy Metal-Priester Stryper die Rocky Mountains demnächst bis zum Sockel abgetragen haben. So gewaltig ist die Lawine, mit der die vier „Rock „n“ Roll-Evangelisten“ heute ihr Land (morgen die Welt?) überziehen. „Wir betonen bei jeder Gelegenheil, daß wir Jesus Christus lieben, und verteilen deshalb bei unseren Konzerten Bibeln im Publikum“, erklärt Drummer Robert Sweet. Als 15jähriger faßte er den einsamen Entschluß, „meine Drumsticks zu nehmen und Christus zu folgen.“
Anfangs noch oft gehänselt, haben Robert und sein Bruder Michael spätestens durch den enormen Erfolg ihres Albums 10 HELL W1TH THE DEV1L allen gezeigt, daß sich harter Rock und religiöser Eifer durchaus miteinander vertragen. „Mit dem Album-Titel wollen wir ein für allemal klarstellen, daß der Teufel in die Hölle gehört, und es uns allen weit besser ginge, wenn er endlich dahin verschwinden würde. Wir glauben durchaus, daß es ihn gibt, genauso wie die Hölle. “ Und das ist beileibe kein Scherz. Dank seines sauberen Images, der entschiedenen Absage an alles Böse und des bibelfesten Auftretens gehört das Metal-Quartett längst zu den Lieblingen der Tugendund Moral-Apostel Amerikas.
„Uns wird immer wieder bestätigt, wie viele Leute erst durch uns auf den rechten Weg gefunden haben.“ Man möchte fast meinen, der ach so garstige Heavy Metal-Himmel hinge auf einmal voller Geigen.
