Steven Soderbergh verwandelt “Jäger des verlorenen Schatzes” in Stummfilm


Der Regisseur von “Ocean’s Eleven” schuf die eigentümliche Version des Indiana-Jones-Klassikers, um seine These “Ein Film muss auch ohne Ton funktionieren!” zu untermauern.

Steven Soderbergh, Regisseur von experimentellen Filmen wie “Sex, Lügen, Video” und Blockbustern wie “Ocean’s Eleven” und “Traffic”, hat sich mehr oder weniger aus dem Kinogeschäft zurückgezogen.

Seit seinem letzten Film, “Liberace”, produzierte er noch eine Miniserie namens “The Knick” für den US-Sender Cinemax und führte Regie bei einem Off-Broadway-Theaterstück. Ansonsten verbringt er offensichtlich viel Zeit mit Experimenten.

So vermischte er Alfred Hitchcocks “Psycho” mit dem 1998er Remake von Gus Van Sant, und kürzte den episch-langen, epischen Flop “Heaven’s Gate” um die Hälfte auf gerade mal 108 Minuten runter.

Nun verwirklichte er ein besonderes Projekt. Um seine These “Ein Film muss auch ohne Ton funktionieren!” zu untermauern, entfernte er Ton (und Farbe) aus Steven Spielbergs Blockbuster “Jäger des verlorenen Schatzes”. Den schwarz-weißen Stummfilm unterlegte er anschliessend mit teils harten, elektronischen Beats aus Trent Reznors und Atticus Ross “Social Network”-Soundtrack.

Das Ergebnis funktioniert verblüffend gut. Soderbergh schreibt dies dem Talent Steven Spielbergs zu: “Egal wie schnell die Schnitte aufeinander folgen: man weiss immer genau, wo man sich befindet. Das ist hochmathematischer, visueller Shit.”

Den Film kann man – rein zu Studienzwecken, versteht sich – auf Soderberghs sehr unterhaltsamer Webpage Extension 765 anschauen, auf der er ausserdem auch T-Shirts und eine Art bolivianischen Grappa namens Singani 63 verkauft. Von dem verspricht Soderbergh: “This shit will fuck you up!”