Steven Soderbergh verrät, warum die Oscars 2021 anders endeten
Der Grund für diese Entscheidung ist auf die Nominierung des bereits verstorbenen Schauspielers Chadwick Boseman zurückzuführen, erklärt Soderbergh.
Am 25. April 2021 fand die 93. Oscar-Verleihung statt, bei der dieses Jahr einiges anders lief: Aufgrund der Corona-Pandemie und dazugehörigen -Maßnahmen wurde die Teilnehmenden-Anzahl deutlich reduziert, die Aufnahmen fanden an verschiedenen Orten statt und es durften sogar Filme ausgezeichnet werden, die nur per Stream veröffentlicht wurden. Die größte Veränderung dieses Jahres war jedoch die Reihenfolge, in der die Academy Awards verliehen wurden – so wurde die Show mit der Kategorie „Bester Schauspieler“ anstatt „Bester Film“ beendet. Den Grund dafür hat Regisseur und Oscars-Produzent Steven Soderbergh nun in einem Interview verraten.
„Das wäre ein so erschütternder Moment gewesen, dass ein Zurückkommen danach einfach unmöglich gewesen wäre“
Im Gespräch mit der „Los Angeles Times“ sagte der „Oceans 11“-Regisseur: „Wir glauben – und ich denke, das ist nicht unbegründet – dass die Reden der Schauspieler dazu neigen, dramatischer zu sein als die Reden der Produzenten. Und so dachten wir, es könnte Spaß machen, zu variieren, besonders wenn die Leute nicht wussten, dass das kommen würde. Das war also immer Teil des Plans.“ Dann geht es noch genauer ins Detail: „Als die Nominierungen herauskamen und es sogar die Möglichkeit gab, dass Chadwick (Boseman) posthum gewinnen könnte, hatten wir das Gefühl, wenn er gewinnen würde und seine Witwe in seinem Namen sprechen würde, gäbe es danach nichts mehr zu tun. Also blieben wir dabei“, so der 58-Jährige. Auf die Frage, ob sie denn davon ausgegangen seien, dass Chadwick Boseman für seine Rolle in dem Filmdrama „Ma Rainey’s Black Bottom“ gewinnen würde, antwortete Soderbergh: „Wenn es auch nur den Hauch einer Chance gäbe, dass er gewinnen und seine Witwe sprechen würde, dann gingen wir davon aus, dass das das Ende der Show wäre.“ Er schlussfolgert: „Das wäre ein so erschütternder Moment gewesen, dass ein Zurückkommen danach einfach unmöglich gewesen wäre.“
„Ich möchte Chadwick Boseman gedenken, der uns viel zu früh genommen wurde“
Obwohl der im Jahr 2020 verstorbene Chadwick Boseman bei den diesjährigen Oscars als klarer Favorit galt, gewann jedoch Anthony Hopkins für seine Leistung in „The Father“: Hopkins spielt in dem Film einen Demenzkranken. 29 Jahre ist es her, dass er mit „Das Schweigen der Lämmer“ in dieser Kategorie gewann. Der 83-jährige Hopkins gilt nun als der älteste Oscar-Preisträger aller Zeiten.
In einem Instagram-Video meldete er sich nun zu Wort, denn bei den Academy Awards erschien er nicht persönlich: „Ich bin hier in meiner Heimat in Wales. Mit 83 Jahren habe ich nicht erwartet, diesen Preis zu bekommen, wirklich nicht“, so Hopkins. „Ich bin der Academy sehr dankbar – vielen Dank. Ich möchte Chadwick Boseman gedenken, der uns viel zu früh genommen wurde. Nochmals vielen Dank an euch alle. Ich habe das wirklich nicht erwartet, ich fühle mich sehr privilegiert und geehrt, danke“, fügte er hinzu.