„Alpha Kevin“ wurde in der Wahl zum Jugendwort des Jahres 2015 disqualifiziert. Damit ist „merkeln“ der neue Favorit.
Der Verlag Langenscheidt veröffentlichte vergangene Woche 30 Wörter, die ins Rennen um die Auszeichnung des „Jugendwortes 2015“ gehen. Mit dabei waren Ausdrücke wie „merkeln“, „earthporn“, „skylern“ oder etwa „Alpha Kevin“. Das von Bundeskanzlerin Angela Merkel inspirierte „merkeln“ steht demnach für das Nichtstun beziehungsweise einen Mangel an Entscheidungsfreude. „Skylern“ ergab sich aus der weiblichen Hauptrolle der erfolgreichen Serie „Breaking Bad“, Skyler White, da diese häufig als aufdringlich empfunden wurde. Eine schöne Landschaft wird von Jugendlichen als „earthporn“ bezeichnet und als „Alpha Kevin“ wurde eine besonders unintelligente Person, „der Dümmste von allen“, beschrieben.
Das Voting, das noch bis zum 31. Oktober 2015 läuft, zeigte nach wenigen Tagen bereits einen Favoriten unter den Abstimmenden: „Alpha Kevin“ sollte offenbar das Rennen machen. Am Wochenende ruderte der Verlag zurück und hat das erste Mal in der Geschichte der Wahlen zum Jugendwort einen Ausdruck nachträglich disqualifiziert. Da ein Eigenname Teil des Wortes „Alpha Kevin“ ist, gilt dieser als zu diskriminierend und steht nicht mehr zur Wahl, heißt es. Als Ersatz ist „kirscheln“, das bedeutet sich umarmen, nachgerückt.
Der aktuelle Favorit nach der Disqualifizierung von „Alpha Kevin“ ist mit 35 Prozent „merkeln“. Darauf folgen „rumoxidieren“ (chillen) mit 12 Prozent und „earthporn“ mit 10Prozent (Stand: 27. Juli 2015). Weit abgeschlagen sind Begriffe wie „gesichtspalmieren“ (etwas mega peinlich finden), „lockerlich“ (eine Zusammensetzung von sicher und locker und „Cloudophobie“ (Angst vor Datenklau im Internet).
Das Siegerwort wird am 13. November 2015 bekannt gegeben.
Könnt Ihr Euch noch an alle Jugendwörter der vergangenen Jahre erinnern? Seit 2008 wird jährlich ein Wort gekürt. Vergangenes Jahr machte „Läuft bei dir“ das Rennen. Die bisherigen Gewinner:
2013: Babo, 2012: YOLO, 2011: Swag, 2010: Niveaulimbo, 2009: Hartzen, 2008: Gammelfleischparty. Hier geht’s zur Abstimmung.
