In der holländischen Ausgabe von „Penthouse“ äußerte sich der legendäre Led-Zeppelin-Gitarrist zur Entstehung von „Stairway To Heaven“. Hier Auszüge des Gesprächs:
Viele Leute mochten auf eurem dritten Album lediglich den „Immigrant Song“.
Jimmy Page: Ja, das höre ich auch oft. Und ich kann es nicht verstehen. Led Zeppelin III gab uns die Möglichkeit, unsere Wurzeln wieder zu entdecken.Ich meine, anderenfalls hätten wir wohl weiterhin nur hart rockende Nummern wie etwa „Whole Lotta Love“ gemacht. Aber wir hätten wohl nie „Stairway To Heaven“ geschrieben. Wir mussten zurückgehen zu unseren keltischen Einflüssen, um weiter vorwärts zu kommen. Manchmal liegt die Zukunft in der Vergangenheit. Nur wenn du bereit bist,durch alle Lebenszyklen zu gehen, kannst du dich weiterentwickeln.
Wie war es, als ihr „Stairway“ zum ersten Mal gespielt habt?
Der Song wurde am Lagerfeuer geschrieben. Und als wir am nächsten Tag in unseren Proberaum gingen, um ihn zum ersten Mal zu spielen, war es, als würde der Raum explodieren. Robert schrieb den Text, während wir noch an der Musik arbeiteten. Die Lyrics fielen ihm sehr leicht.
Wurde er dabei von dem Kinofilm „Stairway To Heaven“ von 1946 inspiriert?
Nein. Ich glaube, er wurde eher von dem Buch „Magic Arts Of Celtic Britain“ von Lewis Spence beeinflusst.
Wann habt ihr den Song erstmals live gespielt?
Das war im Mai 1971 in Belfast. Wir bekamen Standing ovations, obwohl der Song noch gar nicht veröffentlicht war.
Hast du bei den Aufnahmen deine berühmte Gibson SC Doubleneck-Gitarre gespielt?
Ja, denn ich brauchte zwei verschiedene Sounds innerhalb dieses eines Songs. Gibson hat damals diese Gitarre speziell für mich gebaut. Seinerzeit waren Doubleneck-Gitarren nur sehr schwer aufzutreiben.
Du hast sie aber nicht oft benutzt?
Das Solo in der Studioaufnahme habe ich auf einer Fender Telecaster gespielt, die mir Jeff (Beck ist gemeint, Anm.d. Red.) gegeben hatte. Und die Doubleneck war viel zu schwer, um sie auf der Bühne zu benutzen. Mein Arzt glaubt tatsächlich, dass dieses Ding mitverantwortlich dafür ist, dass ich heute Rückenprobleme habe.
(Das vollständige Gespräch erschien in der holländischen Ausgabe von „Penthouse“; Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Verlages)
